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Rhytmusstörung - VES Supraventrikuläre Tachykardie

Autor
Datum
Manfredtheriddle
25.08.2022, 09:12 Uhr

Lieber Expertenrat, ich, m., 47 J., 100 kg, Nichtraucher leide seit gut 3 Monaten unter plötzlichem sehr häufigen Herzstolpern. Eine Einweisung ins Krankenhaus ergab ein unaufälliges Bild im Ultraschall, vermehrte VES in der Nachbelastung auf dem Fahrrad sowie vermehrte Bigemini und Trigemini im Langzeit-EKG. (ca 4000 in 24h) Sicherheitshalber machte man eine Szintigraphie, in der unter Belastung eine verminderte Durchblutung sichtbar war. Daraufhin noch eine Herzkatheteruntersuchung, die aber vollkommen ohne Befund war! Woher die Auffälligleiten in der Szintigraphie kamen, kann man mir nicht sagen. Da ich damit sozusagen Herzgesund bin, seien die Rhytmusstörungen nicht gefährlich. Mich verängstigt und belastet das aber enorm. Es gibt bessere Tage und so wie heute, wo es ohne Unterlass zur Sache geht. Ganz schlimm sind Episoden in denen zu den vermutlich VES noch so eine Art schneller Herzschlag über einige Sekunden kommt, fühlt sich an wie ein Flattern. Kann das die Supraventrikuläre Tachykardie sein? Ich bin dann sehr angespannt, kurzatmig und muss mich setzen. Kann das wirklich harmlos sein und ich kann das so hinnehmen? Kann da nicht doch etwas Schlimmes passieren oder das Herz darunter leiden? Vielen Dank im Vorfeld, ich bin ziemlich runter mit den Nerven. Lieben Gruß, Manfred

Prof. Dr. med. Thomas Klingenheben
25.08.2022, 14:42 Uhr

Da Sie ja wirklich komplett durchuntersucht sind - sogar mit Herzkatheter - sind die Rhythmusstörungen tatsächlich als absolut harmlos anzusehen; ein sicheres Zeichen dafür ist auch, dass diese nicht WÄHREND, sondern NACH einer Belastung - also in RUHE - auftreten. Man sollte bei 4.000 (was WENIG ist) auch zurückhaltend sein bezüglich spezifischer Herzrhythmusmedikamente oder -prozeduren.
Bei sehr hohem Leidensdruck (den es leider auch bei diesen gutartigen Estrasystolen geben kann) kann eine Substitution von Magnesium u. Kalium versucht werden; ggf auch einmal ein Betablocker.
mfG
T. Klingenheben

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