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Schlaganfall/ PFO

Autor
Datum
Elke
09.06.2020, 12:48 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren, im Juni 2019 hatte ich einen Schlaganfall. Diagnostiziert wurde ein PFO, welches im Juli 2019 mittels Occluder verschlossen wurde. Bei Kontroll-Echos im Sept. 2019 und Febr. 2020 wurde ein Rest-Shunt mittels Bubbletest festgestellt. Seitdem nehme ich ASS 100. Von einem erneuten Eingriff wurde mir abgeraten. Vergangenen Sonntag hatte ich erneut ein Ereignis (V.a. TIA), im MRT war keine Blutung oder ein neuer Infarkt sichtbar. Jetzt meine Frage. Ist es möglich, dass man mit ASS allein nicht ausreichend geschützt ist, wenn ein Rest-Shunt vorliegt, wovon ich die Monate zuvor jedoch ausgegangen bin? Patienten mit PFO, die jedoch ablehnen, sich einen Occluder einsetzen zu lassen, wird ja auch eine Dauermedikation mit ASS oder Plavix empfohlen. Gibt es sonstige Möglichkeiten ein weiteres Ereignis zu verhindern? Ich bin unsicher, was genau ich jetzt tun kann. Da die Kardiologen in meinem Umfeld ebenso unsicher sind, wende ich mich an Sie und hoffe auf Ihren Expertenrat. Mit freundlichen Grüßen Elke 

Dr. med. Karl-Friedrich Schmitz
09.06.2020, 19:15 Uhr

Sehr geehrte Frau Elke, zunächst einmal vielen Dank für Ihre Frage, die tatsächlich nicht ganz einfach zu beantworten ist. Grundsätzlich ist es ja so, dass ein rein interventioneller Zweiteingriff nach bereits stattgehabter Occluderimplantation problematisch ist. Zu denken wäre dann möglicherweise an eine operative Intervention, die natürlich ihre eigenen Risiken hat und sicherlich streng indiziert werden muss. Zunächst erscheint mir wichtig festzustellen, ob ihr neurologisches Ereignis tatsächlich eine TIA war oder vielleicht eine andere Ursache zugrunde liegt. Sollte ein Zusammenhang mit dem Restshunt eher wahrscheinlich sein, sollte dann tatsächlich überlegt werden, ob man die Thrombozytenaggregationshemmung verstärkt oder gegebenenfalls auf eine Antikoagulation ( Marcumar oder ein Noak) umstellt. Vorab wäre noch einmal die Situation im Bereich der Venen zu überprüfen. Sie werden nicht darum herumkommen, dies in ihrem individuellen Fall mit Ihrem Kardiologen und mit einem Neurologen zu besprechen. Auch die Klinik, in der die Intervention vorgenommen wurde, sollte hier einbezogen sein Ich hoffe, Ihnen mit diesen Angaben geholfen zu haben. Mit freundlichem Gruß K. F. Schmitz

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