Das Expertenforum
SGLT-2 Hemmer und Torasemid
Sehr geehrtes Team,
Meine Mutter ist 83 und hat seit einigen Jahren eine Herzschwäche.
Zurzeit hat sie auch eine Anämie und ist im Krankenhaus.
Sie hat auch eine schlechte Nierenfunktion (GFR 37).
Der behandelnde Arzt möchte ihr zusätzlich zu den bisherigen Medikamenten (Bisohexal, Ramilich,Torasemid 5mg, Venlaflaxin, ASS 100 ) einen SGLT-2 Hemmer geben, da er sich eine positive Wirkung auf die Herzleistung davon verspricht.
Nun habe ich gelesen, dass ein SGLT-2 Hemmer nicht zusammen mit einem Schleifendiuretikum wie Torasemid gegeben werden soll, da dies die Wirkung des Diuretikums verstärkt und die Gefahr einer Dehydratation und Hypotonie besteht.
Meine Mutter trinkt auch generell zu wenig.
Sollte man Torasemid bei Einnahme eines SGLT 2 Hemmers generell reduzieren bzw. absetzen?
Außerdem würde ich gerne wissen, ob ein SGLT 2 Hemmer bei Niereninsuffizienz und bei alten Menschen über 80 überhaupt eine gute Idee ist?
Vielen Dank im Voraus für Ihren Rat.
Freundliche Grüße
K. H.
Sehr geehrter Nutzer dieses Forums,
zunächst vielen Dank für Ihre Anfrage. Prinzipiell sind die SGL T2 Inhibitoren bei einer Herzinsuffizienz eine durch Studien belegte zusätzliche Behandlungsmöglichkeit. Hierbei ist auch die zusätzliche Gabe eines Diuretikums prinzipiell möglich, sie muss jedoch, wie ohnehin erforderlich, durch entsprechende Kontrollen insbesondere auch der Laborwerte überprüft werden. Dies gilt genauso für eine Niereninsuffizienz, denn es hängt hier von der Stärke der Einschränkung der Nierenfunktion ab, ob und in welcher Dosierung diese zusätzliche Medikation eingesetzt werden kann. Ich gehe aber davon aus, dass der behandelnde Arzt dies weiß und sie können es daher mit ihm in Ruhe besprechen.
In der Hoffnung, Ihnen mit diesen Angaben gedient zu haben
mit freundlichem Gruß
Karl Friedrich Schmitz