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Ständige Änderung der VES Last

Autor
Datum
yunamei
28.11.2022, 20:41 Uhr

Liebe Experten,

Normalerweise habe ich nur ab und zu spürbare VES, um die 50 am Tag. Diese habe ich gelernt gut zu akzeptieren.
Doch nun befinde ich mich schon das 3. Mal in einer Phase, wo ich extrem viele Stolperer habe, im Schnitt jeder 4. Schlag ist eine Extrasystole. Das habe ich nun schon fast 48 h lang.

Die letzten Male besserte sich die Anzahl nach gut einem Tag, aber nun will es nicht so recht enden.

Ich habe meine Hausärztin darauf angesprochen gehabt, dass ich für gerade solche Hochphasen, die mich sehr belasten, gerne ein Medikament hätte, was ich bei Bedarf einnehmen kann.
Sie verschrieb mir Bisoprolol 1,25mg. Weder gestern morgen, noch heute morgen nach der Einnahme zeigte sich irgendeine Wirkung. Was mich zu dem Schluss kommen lässt, dass Bisoprolol als akute Hilfe nicht geeignet ist, oder ist die Dosierung zu gering? Welches Medikament würde sich besser eignen für den Einsatz nach Bedarf?

Wie lange kann ein Herz eine solche Last an Extrasystolen aushalten? Strukturell ist alles in Ordnung. Aber um die 20000 ES in 24 h sind ja nun nicht mehr wenig.

Es geht mir einfach nicht gut dabei, eine gewisse Angst will nicht ganz verschwinden. Außerdem ist ein gewisser Druck im Brustkorb und leichte Übelkeit. Aber es ist nicht auszuschließen, dass diese Sachen psychisch bedingt sind.

Dr. med. Peter Zündorf
29.11.2022, 22:41 Uhr

Hallo yunamei,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Da Ihr Herz wie Sie schreiben strukturell in Ordnung ist, machen auch 20.000 Extrasystolen in 24 Stunden keine Gefährdung aus, auch wenn sie subjektiv beunruhigen.
Das würde allenfalls dann anders, wenn sie mit erheblichen Kreislaufproblemen einhergehen würden.
Ich würde raten, die Bisoprolol-Dosis zu steigern, tatsächlich sind 1,25 mg die allerniedrigste mögliche Dosis, man kann bis 10 mg/Tag eine Steigerung des Effekts erwarten, und auch darüber hinaus ist Bisoprolol unproblematisch.
Das Bisoprolol können Sie auch je nach Bedarf von Tag zu Tag unterschiedlich intensiv dosieren.
Falls noch nicht geschehen, sollte das Labor und insbesondere die Schilddrüsenwerte und das Kalium kontrolliert werden, diese Parameter können für Rhythmusstörungen von größerer Bedeutung sein.
Tatsächlich gibt es Druck im Brustkorb natürlich auch bei Angstgefühlen, das ist sogar recht häufig. Sprechen Sie aber bitte darüber mit Ihrem Hausarzt.

Ich wünsche Ihnen gute Besserung,

Dr. Peter Zündorf, Hannover

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