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Thorakales Aorten Aneurysma

Autor
Datum
Ulithi
12.07.2020, 13:04 Uhr

Guten Tag, im November 2019 wurde bei mir folgende Diagnose gestellt: Aortenwurzel 41 mm Aorta asz. 46 mm, gering -mittelgradiger zentrale Aortenklappeninsuffizeinz. Da mein Blutdruck etwas erhöht war, bekam ich im Sept. 2019 verschiedene Blutdrucksenker verschrieben, die ich alle nicht vertragen habe. Seit November nehme ich nun Concor 5mg und komme damit gut zurecht. Ich habe 6 kg auf 63kg (Größe 167cm) abgenommen und lebe gesund, Alter 69 Jahre. Nun war ich zur Kontrolle und es wurde ein CT gemacht, das Ergebnis war eine Verschlechterung: Ektasie der thorakalen Aorta. Auf Höhe der Sinus Außendurchmesser 4,4cm. Das Gefäß verjüngt sich danach auf 3,8cm. Auf Höhe der Arteria Pulmonalis zeigt die aszendierende Aorta ihren maximalen Durchmesser, 4,9 cm, Außendurchmesser 5,2cm. Auf Höhe der supraaortalen Arterien verjüngt sich das Gefäß wiederum, geringe Atherosklerose. Auf Höhe des Aortenbogens liegt der Außendurchmesser bei 3,4cm. Im Bereich der Aorta descendens lassen sich Außendurchmesser bis 3,4cm messen. Keine Hinweise auf eine Dissektion. Ich bin über die schnelle Veränderung schockiert, ich möchte eine OP so lange wie möglich vermeiden. Was kann ich noch tun? Meinen Sport (Laufband und Crosstrainer) soll ich nur noch bis zu einem Puls von 120 betreiben. Danke

Dr. med. Peter Zündorf
12.07.2020, 22:35 Uhr

Guten Abend Ulithi,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Es mag sich für Sie als Laie etwas paradox anhören, aber die Messwerte aus unterschiedlichen Untersuchungs-Arten, zunächst offenbar Echokardiografie, später CT, kommen häufig nicht auf den Millimeter genau auf das gleiche Ergebnis. Außerdem lassen sich nicht alle Stellen der Aorta echokardiografisch so gut erfassen wie mit dem CT. Z.B. der Maximaldurchmesser auf Höhe der A. pulmonalis ist echokardiografisch lange nicht immer darstellbar.
Damit steht etwas infrage, ob es tatsächlich so eine rasche Veränderung oder überhaupt eine Veränderung gegeben hat in der Zeit seit November 2019.

Lassen wir das dahingestellt. Was können Sie tun, um weiterem Progress vorzubeugen?
Mein Rat: Stellen Sie Ihren Blutdruck gut ein. Vermeiden Sie schnelle maximale Bescheinigungen wie z.B. beim Fallschirmspringen oder Bunjee Jumping. Optimieren Sie insgesamt Ihre Risikofaktoren, nicht rauchen, kein Übergewicht. Und führen Sie in Absprache mit den Kollegen vor Ort regelmäßige Verlaufskontrollen mit Echokardiografie bzw.CT durch (ca. 1/2-järhlich).
Der Einsatz von Betablocker wie Ihr Concor 5 mg wird bei der Aortenkrankheit für sinnvoll erachtet.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Peter Zündorf, Hannover

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