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Troponin erhöhung

Autor
Datum
jergo
02.04.2024, 18:14 Uhr

Ende Dezember bin ich (27 jahre alt, männlich, sehr sportlich, viel Kraftsport 5x die Woche, bmi 30, nur Asthma bekannt) 2023 wegen Brustschmerzen und Herzstolpern ins Krankenhaus gegangen, wo ein Troponin T-Wert von 48 pg/ml festgestellt wurde. Verdacht auf Perimyokarditis, und nach vier Tagen wurde ich entlassen. Zwei Wochen später wegen weiterer Schmerzen zurück, und es wurde erneut ein erhöhter Troponin-Wert von 38 pg/ml gemessen. Die Herzultraschallechos in beiden Krankenhäusern waren unauffällig. Ärzte meinten Normal Befund. Ich wurde nach zwei Tagen erneut mit Verdacht auf Perimyokarditis entlassen. Sollte mich schonen. Mein Kardiologe meinte paar Wochen später alles gut bis auf EDV sei etwas erhöht bei 178 ml. Ein Monat später, bei einem Besuch bei meinem Kardiologen, zeigte sich erneut ein erhöhter Troponin-Wert von 69 pg/ml, obwohl der pro-BNP-Wert mit 30 im Normalbereich lag. Anfang März unterzog ich mich einem Herz-MRT auf Überweisung meines Kardiologen, welches keine Narben oder Anzeichen einer Perimyokarditis zeigte. Alle Werte schienen im normalen Bereich zu liegen, 61% EF, Herzkammern normal groß nur wieder EDV von 178 ml und einem ESV von 69 ml. Mein Kardiologe hat die Ergebnisse mit mir besprochen und mir geraten, meine normalen Aktivitäten wieder aufzunehmen, einschließlich Sport und Arbeit, und mich in sechs Monaten zur Kontrolle zumelden. Mir gehts gut bis auf selten mal Herzstolpern. Arzt meint hat jedermal. Aber warum diese ständigen Troponin T Erhöhungen

Dr. med. Peter Zündorf
02.04.2024, 22:49 Uhr

Hallo jergo,

vielen Dank für Ihre Anfrage.
Insbesondere seit Einführung des hochsensitiven Troponins, das bei Ihnen ja auch verwendet worden ist, gibt es immer wieder Fälle mit leichter persistierender Erhöhung der Troponinwerte so wie bei Ihnen, ohne eigentlichen Verlauf, das heißt im wesentlichen konstant.
Ob das Herz bei Ihnen tatsächlich ganz gesund ist oder nicht, kann ich aus der Ferne nicht beurteilen, jedenfalls lässt sich (bisher) ja kein konkreter Schaden erfassen.
Ich würde aber an Ihrer Stelle alle ggf. eingenommenen Medikamente und auch leistungssteigernden Substanzen noch einmal im Detail mit Ihrem Kardiologen durchgehen, ob sich dahinter möglicherweise irgendwelche herzschädigenden Wirkstoffe verbergen.
Im Übrigen empfiehlt sich eine gelegentliche Verlaufskontrolle sowohl der Troponinwerte als auch der kardiologischen Untersuchung inklusive Echokardiografie. Manche Schädigungen oder Krankheiten werden erst im Lauf der Zeit deutlicher erkennbar.

Ich wünsche Ihnen alles Gute und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Dr. Peter Zündorf, Hannover

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