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Übergangener Herzinfarkt?

Autor
Datum
Thorsten1978
01.09.2019, 20:39 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

Ich, 41, bin gerade sehr in Sorge und hoffe sie können mir weiterhelfen.

 

Mir geht die letzten Tage eine Situation vom 03.06. nicht mehr aus dem Kopf. Folgendes hat sich ereignet. Ich muss dazu sagen zu dieser Zeit befand ich mich aufgrund Depressionen in einer psychiatrischen Tagesklinik.

An diesem Morgen hatte ich unter der Dusche starkes Herzrasen bekommen, ca 150 Schläge, Druck auf der Brust mit Atemnot. Ich kann mich erinnern das ich mich kaum noch abseifen konnte. Zu anstrengend. Abtrocknen konnte ich mich nicht mehr,sondern musste mich erstmal nass auf die Couch legen um auszuruhen. Es war so unangenehm und beängstigend, dass ich meinen Vater anrief. Der kam dann auch sofort.

Statt den Notarztwagen zu rufen, entschied ich mich, mich in die Tagesklinik zu schleppen.

Dort machte man ein EKG und gab mir einen Betablocker. Fühlte mich dann ein wenig besser. Heute nun las ich den Entlassbrief ausgiebig durch. Dort ist besagtes EKG vom 03.06. auch erwähnt. Dort steht: Sinustachykardie mit Frequenz 110, linksventrikuläre Hypertrophie, T Negativierung v4 bis v6. Keine relevanten Erregungsrückbildungsstörungen.

 

Nach wie vor habe ich noch einige kardiologiscje Beschwerden, öfters mal ein Ziehen in der Brust, erhöhter Puls, Schwindel und ein unwohliges Gefühl in mir.

 

Am 24.07. wurde ein Abschluss EKG in der Klinik gemacht. Herzfrequenz 71,weiterhin linksventrikuläre Hypertrophie mit dem Hinweis keine T Negativierungen mehr.

 

Auch habe ich in der letzten Woche ein BelastungsEKG gemacht, lt Arzt ohne große Auffälligkeiten, hab Aber auch nur bis 125w geschafft und war danach fix u fertig. Ebenfalls hat der Hausarzt ein Herzecho ohne Befund gemacht.

 

Ich werde derzeit sehr in die psychosomatische Ecke gestellt aufgrund meiner Depressionen und diffusen Beschwerden den Kreislauf betreffend.

 

Als ich mich heute wieder an die angsteinflössende Situation erinnerte vom 03.06.,dazu das EKG mit den T negativierungen las fing ich an zu googeln und stieß auf einen möglichen Herzinfarkt und Durchblutungsstörungen bei t negativierungen. Da ich auch diese beängstigenden Symptome hatte, kann es sein das ich vielleicht einen Infarkt an diesem besagten 03.06. hatte? Habe nun schrecklich Angst und weiss garnicht was ich tun soll. Bitte können Sie das vielleicht einschätzen.

 

Danke u viele Grüße Thorsten

Dr. med. Karl-Friedrich Schmitz
02.09.2019, 17:49 Uhr

Sehr geehrter Nutzer dieses Forums,

 

Sie können sicherlich verstehen, dass es schwierig ist, eine definitive Einschätzung „aus der Ferne“ abzugeben. So wie ich das verstanden habe, waren erst kürzlich, vor allem nach dem Ereignis vom Juni, durchgeführte Untersuchungen einschließlich Echokardiographie und Belastungs-EKG unauffällig. Damit ist ein abgelaufenes Infarktgeschehen sehr unwahrscheinlich. Trotzdem würde ich empfehlen, dass Sie sich die Original-EKGs aus der Tagesklinik besorgen und diese Ihrem Hausarzt oder Kardiologen zum Vergleich mit den eigenen vorlegen.

 

Viele Grüße

 

Karl-Friedrich Schmitz

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