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Vermehrte VES Trigeminus/Bigenimus

Autor
Datum
Daniel75
05.07.2022, 15:41 Uhr

Liebe Experten,

ich erhielt schon eine sehr ausführliche Antwort von Herrn Dr. med. Fritsch , die mir Zuversicht gibt. Die gehäuften VES in Form von Trigeminus und Bigeminus irgendwie zu akzeptieren. (Ergebnisse aus Belastungs EKG und 24 Std. EKG sowie Ultraschall waren ja bis aus die gehäuften aber monomorphen Stolperer soweit ok)

Was mich extrem umtreibt, bzw. welche Fragen ich akut noch habe sind zum Einen ist das anfallsartige Auftreten. Da ich viel mit dem Auto unterwegs sein muss, habe ich auch Angst, dass mir unterwegs etwas schlimmes passieren könnte (Ohnmacht, o.Ä.)

Darf ich damit moderat Sport machen? (Fahrradergometer)

Und gibt es Mittel die helfen, gerade im Bett beim Einschlafen sind solche Anfälle insbesondere länger andauernd extem Kraft- und Schlafraubend, insbesondere die Bigemini, kann auch nicht ausschließen dass da mal ein Couplet vorkommt (gefühlt).

Die seit 2 Wochen verabreichten 2*2,25 mg Bisoprolol bringen aus dem Gefühl heraus neben Schwindel beim raschen Aufstehen subjektiv nichts im Sinne der Extrasystolen. Danke schonmal vorab für eine kurze Antwort, falls möglich.

Viele Grüße, Daniel

Dr. med. Jürgen Fritsch
05.07.2022, 16:34 Uhr

Lieber Daniel,
es ist nicht unüblich, dass die Herzrhythmusstörungen sehr schwankend auftreten. Die Wahrscheinlichkeit einer Ohnmacht durch die Herzrhythmusstörungen ist sehr gering. Manchmal hilft moderater Sport sogar bei Herzrhythmusstörungen. Eine starke Verminderung von körperlicher Aktivität, wie zum Beispiel Sportentzug, kann das Auftreten von Herzrhythmusstörungen sogar befördern. Man sieht das bei Sportlern, die aus irgendwelchen Gründen plötzlich eine abrupte Sportpause durchführen müssen. Wenn Bisoprolol nicht hilft, muss man überlegen ob man nicht doch andere Antiarrhythmika einsetzt, die noch gezielter gegen Extrasystolen wirksam sind. Dies ist zum Beispiel der Wirkstoff Flecainid oder Propafenon. Beide Medikamente sollten aber nur unter engmaschiger Kontrolle durch den Kardiologen eingesetzt und mögliche Kontraindikationen berücksichtigt werden.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. med. Jürgen Fritsch
Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie
Psychotherapie, Sportmedizin

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