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VES

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Datum
D.
12.08.2018, 19:09 Uhr

<p style="background-image: initial; background-position: initial; background-size: initial; background-repeat: initial; background-attachment: initial; background-origin: initial; background-clip: initial;">Guten Tag,
ich hatte seit 2 Jahren immer mal wieder Extrasystolen, aber Anfang dieses Jahres kam noch eine Tachykardie dazu, so dass ich im Urlaub in ein KH gegangen bin.
Zu Hause wurde beim Kardiologen ein Ruhe EKG, ein Echo und ein Treppengehen/Belastungs-EKG, sowie ein LZ EKG gemacht. Heraus kam eine leichte MI, SVES, sowie fast 1000 VES (meistens monomorph und mit 2 Triplets). Im Belastungs-EKG nahmen die VES zu (Bigeminus), allerdings ohne Ischämieanzeichen. Bis auf die VES ist alles i.O. Die Schilddrüse ist eingestellt und Kaliummangel besteht auch nicht.
Ich nehme jetzt 2,5 Bisoprolol und habe kein Herzrasen mehr, aber die VES sind geblieben und besonders wenn ich Sport mache, nehmen sie zu.
Ist es ein schlechtes Zeichen, wenn VES während Belastung zunehmen. Kann man eine KHK ( als mögliche Ursache der VES ) bei einem Belastungs-EKG überhaupt diagnostizieren?
Könnte das Roemheld Syndrom VES auslösen (habe viel mit Blähungen und Magenschmerzen zu tun)?
Mich belasten die VES sehr und fürchte mich immer vor einem Herzinfarkt.
Besten Dank im Voraus.
Mfg

Dr. med. Heribert Brück
15.08.2018, 13:12 Uhr

Sehr geehrte Frau D.,

Herzrhythmusstörungen alleine sind nur dann gefährlich, wenn ihnen eine Herzerkrankung zu Grunde liegt.
Die Anzahl und Art der VES, die bei Ihnen dokumentiert wurden, sind in der Regel unbedenklich.
Auffällig ist jedoch die Zunahme bei Belastung. Dies könnte, auch beim Fehlen von sonstigen EKG-Veränderungen, ein Hinweis auf eine KHK sein.
Zur Beurteilung, ob eine KHK wahrscheinlich ist, zieht man jedoch noch andere Kriterien heran: z.B. ob Risikofaktoren (Rauchen, Cholesterin, Diabetes, Hypertonie) vorliegen, wie alt der Patient ist, ob es eine familiäre Belastung gibt usw. Danach kann man entscheiden, ob weitere Untersuchungen wie z.B. eine Stressechokardiographie, eine Myokardszintigraphie oder eine CT-Untersuchung der Kranzgefäße erforderlich sind.
Ein Roemheld-Syndrom kann durchaus Rhythmusstörungen auslösen.
Rhythmusstörungen führen selbst nicht zu einem Infarkt.
Auch bei normalen Kaliumwerten führt eine Zufuhr von Kalium und Magnesium häufig zu einer Besserung der Beschwerden, besonders wenn diese beim oder nach dem Sport auftreten.

Herzliche Grüße
Dr. Heribert Brück

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