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Vorhofflimmern

Autor
Datum
Margit
11.01.2018, 21:16 Uhr

Guten Tag, 
ich bin weiblich und 51 Jahre alt. Vor einem Monat hatte ich per EKG festgestelltes Vorhofflimmern. Ich hatte dabei einen Blutdruck von 144/96 und einen Puls von 142. Normalerweise habe ich einen niedrigen Blutdruck (105/69) und einen Puls von 60 (ich mache regelmäßig ein wenig Sport). Nun wurde mir vom Kardiologen geraten, vorsorglich eine Viertel Tablette Betablocker täglich zu nehmen, "damit die Spitzen abgedeckt sind".
Nun meine Frage: Ich habe ja immer einen niedrigen Blutdruck und meines Wissens haben Betablocker ja nur die Funktion, den Blutdruck zu senken. Mehr machen Betablocker nicht. Ich messe häufig meinen Blutdruck und er ist immer niedrig. Warum soll ich immer Betablocker nehmen und nicht nur dann, wenn ich merke, ich bekomme einen hohen Blutdruck - ich messe ja selbst meinen Blutdruck und merke es, wenn sich der Blutdruck erhöht. Ich danke für Ihre Mühe.

 

Dr. med. Karl-Friedrich Schmitz
12.01.2018, 22:53 Uhr

Liebe Margit,
vielen Dank für ihre Frage. Nach Ihren Angaben gehe ich davon aus, dass Ihr Kardiologe Sie bei Ihrem Besuch in seiner Praxis nach stattgehabtem Vorhofflimmern zur Frage einer kardialen Grunderkrankung untersucht hat und offensichtlich hierbei nichts Schlimmes festgestellt hat (sonst hätten Sie dies hier wohl erwähnt). Unter diesen Umständen kann es tatsächlich sinnvoll sein, mit einem Betablocker dafür zu sorgen, dass bei einem erneuten Vorhofflimmern die Herzfrequenz nicht so stark ansteigt und Sie damit dann auch weniger subjektive Beschwerden haben. Da ist dann der Blutdruck nicht die Indikation zur medikamentösen Therapie.
Trotzdem ist es wichtig, darauf zu achten, ob sich noch einmal relevante Rhythmusstörungen, insbesondere Vorhofflimmern einstellt, dann müsste man über weiterführende Maßnahmen, entweder als spezifische antiarrhythmische Medikation oder auch über elektrophysiologische Maßnahmen wie eine sogenannte Ablationsbehandlung nachdenken.
Viele Grüße
K.F. Schmitz

 

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