Das Expertenforum
Vorhofflimmern
Sehr geehrtes Experten -Team, nach einer vor ca. 3 Jahren durchgeführten Elektrokardioversion(mit anschließender Reanimation),wurde meine Ehefrau(85 J.) routinemäßig mit Dronedaron behandelt,das allerdings derzeit seine Wirkung verloren zu haben scheint,da sie erneut stundenlange VF Episoden 2 bis 3 mal im Monat ertragen muss.Nach bisherigen medizinischen Erkenntnissen garantiert eine medikamentöse rhytmusstabilisierende Therapie keinen dauerhaften Erfolg ,im Gegenteil bei der Mehrzahl der Patienten wird deren Gesundheitszustand durch die unerwünschten Nebenwirkungen insbesondere den proarrhytmischen Effekt zusätzlich beeinträchtigt. Unter diesen Umständen bitte ich Sie um Ihre fachkundige Meinung,ob in der letzten Lebensphase meiner Frau auf eine aussichtslose und damit überflüssige Rhytmusskontrolle nicht verzichtet werden sollte,und ob stattdessen eine weniger belastende Frequenzkontrolle z.B mit Metroprolol(ggf.unter Einsatz eines Herzschrittmachers)zu Reduzierung der erhöhten Pulsfrequenz nicht ausreichend wäre.um vor allem das für meine hochbetagte ,multimorbide Frau das für sie unerträgliche Herzstolpern zu unterdrücken. Für Ihre Mühe im Voraus besten Dank Mit freundlichem Gruß Andi31
Guten Tag Hr Andi31, in der Tat sollte bei Patienten über 80 versucht werden, eher eine Frequenz-Kontrolle zu erzielen, z.B. genügend hoch dosierter ß-Blocker, wodurch auch die meisten Patienten symptom-frei werden. Wenn dies nicht ausreicht, kann ein Schrittmacher implantiert werden und in einem 2. Schritt der sog. AV-Knoten durch Ablation (Verödung) ausgeschaltet werden, allerdings wäre Ihre Frau dann Schrittmacher-abhängig. Wenn sie allerdings hochsymptomatisch durch das Vorhofflimmern ist, und sich im Alltag noch belastet, dann kann im Einzelfall doch auch ein Rhythmisiserungsversuch erfolgen, in dem Fall unter Amiodaron (statt Dronedaron). mfG T. Klingenheben