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Vorhofflimmern mit Brustschmerzen
Seit etlichen Jahren tritt bei mir Vorhofflimmern auf, die Ereignisse wurden mit den Jahren heftiger und häufiger. Ich bin 65 Jahre alt, treibe viel Sport, habe kein Übergewicht und meide Alkohol zunehmend, weil er oft bereits in kleinen Mengen auslösend wirkt. Vor zwei Jahren wurde bei mir eine Ablation durchgeführt, allerdings nur mit dem Erfolg, dass sich der Ruhepuls erhöhte und der Blutdruck meisst sehr niedrig ist. Gegen die Attacken nehme ich bei Bedarf Flecainid als "Pill in the pocket"-Medikation mit 300 mg. Die Ereignisse beginnen fast immer im Ruhezustand und gehen mit unangenehmen Brustschmerzen, immer innen auf der rechten (!?) Brustseite einher. Da die Häufigkeit zunimmt frage ich mich, bis zu welcher Frequenz eine Bedarfsmedikation sinnvoll ist (Eine Dauermedikation will ich möglichst vermeiden) und ob eine zweite Ablation gute Chancen hätte, das Problem zu lösen.
Sehr geehrte/r Frau/Herr Friedewalder,
eine feste Regel, wie häufig Flecainid als pill-in-the-pocket genommen werden darf, ist mir nicht bekannt und m.E. immer eine individuelle Entscheidung.
Bei zunehmender Häufigkeit sollte jedoch an die nächste Therapiestufe gedacht werden, damit die Lebensqualität nicht zu sehr leidet. Die nächste Stufe wäre bei Ihnen entweder Flecainid als Dauertherapie oder eine erneute Ablation. Ich habe beispielsweise einen Patienten, der bereits 5 Ablationen über sicher ergehen lassen musste und nun seit mehreren Jahren beschwerdefrei ist.
Sie sehen, es gibt keine festen Regeln und die Therapieentscheidung ist immer auch eine Einzelfallentscheidung und abhängig von den Beschwerden, den sonstigen Erkrankungen und dem bisherigen Therapieergebnis. Besprechen Sie die weiteren Schritte mit Ihrer Kardiologin oder Ihrem Kardiologen sowie den interventionellen Rhythmusspezialist*innen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. I. Bläse