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War es ein Infarkt? Oder was ist nicht in Ordnung?

Autor
Datum
Tess
08.04.2022, 07:57 Uhr

Hallo, ich bin 40 Jahre alt u. habe schon öfters Herzprobleme gehabt. Ab dem Teenageralter begannen die Schmerzen direkt im Herzen mit Atemnot, ich konnte nicht tief einatmen und musste langsam das Volumen in der Lunge wiederherstellen, Angstgefühle waren zu Beginn sehr häufig dabei. Mehrmals hatte ich schon diese Beschwerden und die Beschreibung einer Lungenembolie trifft es ganz gut, jedoch habe ich bestimmt keine ca. 25 Lungenembolien überlebt! 2017 war ich beim Kardiologen, es wurden keine Vernarbungen festgestellt, Belastungs-EKG war auffällig hoch und man hat mir geraten auf Joggen zu verzichten oder eher 30 Min viel trinken und Eisen zu mir zu nehmen, dass wäre bei Frauen typisch.
Ende letzten Jahres ging es mir zunehmend schlechter. Engegefühl im Hals, Schluckbeschwerden, Reizhusten, dann Hüftschmerzen, Antriebslosigkeit etc. Im Jan folgte eine Coronainfektion mit 2x 20 Min massivsten Bauchschmerzen, die in dem Oberkörper zogen mit Herzschmerzen und hinzubekommende Rückenschmerzen.
Eine unmittelbare Vorstellung beim Arzt wurde nicht gemacht!
Nach der Infektion wurde ein EKG gemacht, unauffällig. Untersuchungen Blut Cholesterin leicht erhöht nicht ausschlaggebend, Schilddrüse i.O., Knoten gefüllt Calcitonin unauffällig.
Keine Vorstellung bei Kardiologen (Termin 01.2023) nur ein Langzeit-EKG wurde gemacht, Bericht unauffällig. Aber Ruhepuls bewegt sich bei 46 (Sportlerherz weit weg) Auffällig ist bei Belastung ein sehr hoher Puls, bsp. bis zu 203.
Neu hohe Eisenwerte!

Dr. med. Jürgen Fritsch
13.04.2022, 11:39 Uhr

Sehr geehrte Tess,

ein Infarkt wäre bei der kardiologischen Untersuchung wohl schon aufgefallen, von daher halte ich das für sehr unwahrscheinlich. Ansonsten sind Ihre zahlreichen und sehr unterschiedlichen Beschwerden schwer zuzuordnen. Herzfrequenzwerte zwischen 46 als Ruhepuls und 203 /min sind ebenfalls sehr ungewöhnlich für jemanden in Ihrem Alter. Ist das wirklich valide gemessen? Auf Joggen verzichten und 30 min viel trinken hört sich ebenfalls unverständlich an. Haben sie das richtig verstanden? Spielt die Psyche mit eine Rolle? Ggf. müssen Sie diese Richtung mal weiter mit abklären lassen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. Jürgen Fritsch
Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie
Psychotherapie, Sportmedizin

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