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Weitere Operation nach Herzinfarkt

Autor
Datum
Mai-glöckchen
28.09.2016, 16:26 Uhr

Sehr geehrte Experten!

Mein Vater wird in Kürze 81 Jahre alt und hatte im März dieses Jahres einen Herzinfarkt. Ist also jetz 6 Monate her. Ihm wurden 3 Stents gesetzt.

Da er seit längerer Zeit auch Rückenprobleme hat, möchte er sich einer Operation unterziehen, obwohl ihm geraten wurde, mindestens 1 Jahr abzuwarten. Er gibt an, immer schlimmer werdende Gehprobleme zu bekommen und ständig Schmerzmittel zu nehmen. Ich bin gegen eine solche OP. Aber er will sich diese nicht ausreden lassen.

Abgesehen von den üblichen Komplikationen bestehen doch sicher hohe Risiken nach einem Infarkt? Welche wären das zum Beispiel?

Vielen Dank für Ihre Antwort

Dr. med. Heribert Brück
29.09.2016, 15:52 Uhr

Sehr geehrte/r Frau/Herr Mai-glöckchen,

nach einem Herzinfarkt, insbesondere nach einer Stentimplantation, werden für 9-12 Monate zwei sogenannte Plättchenhemmer eingesetzt, die eine erneute Verengung des Gefäßes verhindern sollen. Darunter besteht natürlich ein erhöhtes Blutungsrisiko. Da man diese Plättchenhemmer jedoch nicht absetzen darf, wird man in dieser Zeit nur lebensnotwendige Operationen durchführen, nachdem man das Risiko abgewogen hat.

Beim Absetzen der Plättchenhemmer, z.B. für eine Operation, besteht nämlich die Gefahr eines erneuten Infarktes. Ob bei Ihrem Vater zusätzlich ein erhöhtes Risiko bei einer Operation besteht, hängt davon ab, ob die Herzleistung durch den Infarkt vermindert ist, davon hatten Sie nichts geschrieben. Erwähnt werden sollte jedoch auch, dass Schmerzmittel, z.B. Diclofenac und Ibuprofen oder ähnliche Produkte, sich ebenfalls ungünstig auf die Gefäße auswirken.

Herzliche Grüße
Dr. Heribert Brück

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