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weiterhin Durchblutungsstörungen nach Stent-OP

Autor
Datum
scf1974
11.05.2022, 13:55 Uhr

Hallo, ich (47) bekam vor ca. 4 Wochen meinen ersten Stent an der Arterie von der Herzhinterwand. Ich hatte dort eine Stenose von ca. 99%. An einer anderen Arterie habe ich zwei weitere Stenosen von je 50%. Gestern hatte ich meine erste Nachuntersuchung (Belastungs-EKG) beim Kardiologen. Er meinte, dass das Ergebnis des Belastungs-EKGs im Vergleich zu vorher sich zwar wesentlich verbessert hätte bzw. "gut im Vergleich zu meinem vorherigen Befund sei", es wären jedoch weiterhin Durchblutungsstörungen erkennbar, welche er mit den beiden anderen 50%igen Stenosen an der Arterie der Vorderwand begründet. Er will jetzt mit mir im Herbst ein sog. Stress-Echo durchführen. Ich bin nun entsprechend etwas beunruhigt, ob sich nicht doch im Nachgang zum Stent-Eingriff etwas erneut zugesetzt hat. Vor der Stent-OP habe ich beim Joggen einen Druck hinter dem Brustbein bemerkt. Nach der Stent-OP renne ich wieder zweimal wöchentlich á 10km ohne Beschwerden. Manchmal fühle ich mich etwas abgeschlagen, was aber auch mit den Medikamenten zusammenhängen könnte. Am Tag nach der Krankenhausentlassung bekam ich starke Schwindel-/Kreislauf-Probleme, welche mit einem zu starken Beta-Blocker begründet wurden. Auf eine zweite Herzkatheder-Untersuchung wurde aufgrund der weiterhin rückläufigen Troponin-Werte und aufgrund eines unveränderten EKG allerdings verzichtet. Mein Troponin-Wert stieg noch während meines KH-Aufenthaltes (nach Stent-OP) ziemlich stark an. Ich musste einen Tag länger im KH bleiben.

Dr. med. Peter Zündorf
12.05.2022, 00:13 Uhr

Hallo scf1974,

vielen Dank für Ihre Anfrage.
Allerdings wird mir nicht ganz klar, was genau Sie wissen möchten.
Meine Einschätzung ist, dass Sie sich zunächst keine weiteren Gedanken machen sollten und weiter Ihren Sport treiben sollten. Sie schreiben ja ausdrücklich, dass Sie 2x wöchentlich die 10 km ohne Beschwerden "rennen können".
Nach allgemeiner Einschätzung führt eine lediglich 50%ige Stenose nicht zu Durchblutungsstörungen. Die endgültige Empfehlung, ob ein erneuter Herzkatheter gemacht werden sollte, wird sicher nach dem Stressecho im Herbst erfolgen.
Für den Fall, dass erneute Beschwerden bei Belastung oder Stress auftreten sollten wie der vormalige Druck auf der Brust, wenden Sie sich bitte umgehend an Ihrem Kardiologen, eventuell als Notfall.
Bei anhaltenden schweren Beschwerden muss auch an einen Herzinfarkt gedacht werden und die Nummer 112 für den Rettungsdienst gewählt werden.
Ich wünsche Ihnen alles Gute!

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Peter Zündorf, Hannover

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