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Wie schnell können Arterien verkalken
Hallo,
ich leide denke ich unter einer Herzneurose. Fast täglich habe ich einen Druck auf der Brust oder ein komisches Brennen, Herzstiche und Übelkeit etc.dann bekomme ich Panik und Schweißausbrüche.Manchmal habe ich auch Herzstolpern.
Ich habe große Angst vor einem Infarkt. Letztes Jahr im Oktober war ich beim Kardiologen, es wurde ein Herzultraschall gemacht, Belastungs EKG und 24 Std.EKG.Alles soweit ok.Jetzt meine frage: Kann man anhand von einem Belastungsekg oder Herzultraschall verstopfte Arterien erkennen? Würde dann die Untersuchung gerne als Selbstzahler noch mal machen lassen.Meinen Sie eine Untersuchung jährlich reicht wenn soweit nichts zu erkennen ist oder wie schnell können Arterien verstopfen?
Ich mache natürlich wegen meiner Angststörung eine Verhaltenstherapie aber leider bis jetzt ohne Erfolg...
Liebe Frau anjessa,
vielen Dank für Ihre Anfrage " wie schnell können Arterien verkalken".
Die koronare Herzerkrankung ist eine Atherosklerose in den Herzkranzgefäßen. Diese "Ablagerungen" werden durch Risikofaktoren hervorgerufen. Hier sind insbesondere zu nennen:
<ul>
<li>Zigaretten-Rauchen</li>
<li>hoher Blutdruck- arterielle Hypertonie</li>
<li>hohe Blutfette- Hypercholesterinämie</li>
<li>Übergewicht,</li>
<li>Zuckerkrankheit- Diabetes mellitus Typ 2</li>
<li>Bewegungsarmut und Herzinfarkte in der Familie</li>
</ul>
Es gibt Risiko-Scores- wie den Procam-Score - wo man sein eigens Risiko ausrechnen kann. Eine Rolle spielt auch das Alter ( je älter, je höheres Risiko) und das Geschlecht, denn Frauen haben bis zu den Wechseljahren / Menopause einen Schutz. Gehören Sie zu der Gruppe der besonders gefährdeten Personen, sollten Sie versuchen Ihre Risikofaktoren zu reduzieren.
Nach Ihren Angaben standen die Beschwerden nicht im Zusammenhang mit dem unauffälligen Befunden für Ultraschall und Belastung-Ekg. Sollten jetzt zusätzliche oder neue Beschwerden aufgetreten sein macht es Sinn den Kardiologen zu kontaktieren, der bereits ihre Vorbefunde zum Vergleich hat.
Vielleicht sprechen Sie auch mit ihrem Hausarzt im Hinblick auf eine mögliche nicht -kardiale Ursache der Beschwerden.
Vielleicht macht es auch Sinn der Frage nachzugehen, warum Sie eine so große Angst vor einem Herzinfarkt haben und auch ihre Angststörung weiter angehen. Ich hoffe Ihnen gute Informationen gegeben zu haben und wünsche viel Erfolg!