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Zufallsfund Herz mit 43
Guten Tag,
Neulich hatte ich nach dem Essen mit Kollegen über Stunden nen Puls von über 250, daraufhin Notarzt und Krankenhaus. Supraventrikulär, im KH spontaner Sprung in normalen Sinus. Abklärung in Rtg Infarkt etc. negativ, Werte unauffällig, lediglich bekannter minimaler MK-Prolabs und verdickte M u A Klappen.
Ultraschall, Katheter sonst ohne Befund.
Herz-MRT ergab dann leider diverse teilweise recht alte Vernarbungen, wohl linksherz, vermutlich verschleppte Herzmuskelentzündungen. Herzmuskel zieht sich dementsprechend nicht mehr „üblich“ zusammen.
Auswurf noch über 55%, außer dem Vorfall keine Symptome.
Jetzt Candesartan und bis Klärung Herzrasen Bisoprolol.
Werte vorher schon gut, kein Übergewicht, guter Blutdruck etc.
Wie lange kann man mit sowas leben?
Mit 43 nicht der jüngste, aber doch etwas zu jung um demnächst das zeitliche zu segnen.
Mögliche Diagnosen für das Herzrasen? Wolff-Parkinson-White steht zur Debatte, aufgrund eines Einzelwertes eines EKG Brugada (eher unwahrscheinlich), werden noch geklärt, einer Meinung nach auch möglich, das die Vernarbungen selbst Ursache sind.
Als Trigger würde ich persönlich das sehr ausgiebige chinesische Essen nicht vernachlässigen wollen. Möglich?
Danke bereits im Voraus.
Ach ja, pro nbt? Wert oder ähnlich war leider auch erhöht, wurde aber nur einmal nach 2 Tagen erhoben, weiß nicht inwiefern der durch das extreme Herzrasen beeinflusst werden kann.
War bei ca. 370
Sehr geehrter Nutzer dieses Forums,
zunächst vielen Dank für Ihre Anfrage. Prinzipiell ist es mir natürlich nicht möglich, aus der Ferne heraus Ihnen einen belastbaren Rat für das weitere Vorgehen zu geben. Dies sollten Sie bitte mit Ihren behandelnden Ärzten in Kenntnis aller Befunde anstreben.
Grundsätzlich erscheint mir jedoch bei der von Ihnen genannten Konstellation die Durchführung einer elektrophysiologischen Diagnostik überlegenswert, ich denke damit könnte man eine eventuelle Ursache für die offensichtlich supraventrikulären Tachykardien erkennen und gegebenenfalls auch mit einer Ablation behandeln. Unter einer solchen Maßnahme wäre dann eine Lebensbedrohung durch die Erkrankung zunächst nicht unbedingt gegeben. Eine medikamentöse Therapie nach einer durchgestandenen Herzmuskelentzündung mit offensichtlich verbleibender beginnender Funktionsstörung des Herzmuskels wird wahrscheinlich erforderlich sein.
In der Hoffnung, Ihnen mit diesen Angaben gedient zu haben
mit freundlichem Gruß
Karl Friedrich Schmitz