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Nach dem Herzinfarkt: Wie kann man den zweiten Infarkt vermeiden?

Um einen zweiten Herzinfarkt zu vermeiden, ist es wichtig, sich nach der Anschlussheilbehandlung einen herzbewussten Lebensstil anzugewöhnen.
Foto: Thinkstock, iStock, tungphoto
Etwa zwei von drei Menschen überleben einen Herzanfall. Für diese Patienten ist es überaus wichtig, einen zweiten Infarkt zu vermeiden, da die Überlebenschancen bei einem wiederholten Infarkt deutlich geringer sind. Bestimmte Risikofaktoren wie die genetische Veranlagung, das Alter oder das Geschlecht kann man nicht verändern – es gibt jedoch eine Reihe weiterer Faktoren, die man selbst beeinflussen kann, um so das Risiko für einen zweiten Infarkt zu vermindern.
Zweiten Infarkt vermeiden: Erster Schritt ist Kur
Insgesamt erleidet etwa ein Drittel der Herzinfarktpatienten einen weiteren Infarkt. Die Prognose bei einem Herzinfarkt hängt zum einen davon ab, wie stark das Herz geschädigt wurde, zum anderen aber auch vom Verhalten und dem Lebensstil der Betroffenen. Der erste wichtige Schritt nach einem überstandenen Herzinfarkt ist für viele Patienten eine Kur – eine sogenannte Anschlussheilbehandlung. Diese Art der Rehabilitation sollte sich direkt an den Klinikaufenthalt anschließen und dauert in der Regel drei Wochen. Studien zeigen, dass eine Rehabilitation die Prognose nach einem Herzinfarkt verbessert. In der Anschlussheilbehandlung, die auch ambulant durchgeführt werden kann, wird nicht nur die medikamentöse Behandlung fortgesetzt und die körperliche Leistungsfähigkeit wieder aufgebaut, der Patient wird auch über Risikofaktoren informiert und aufgeklärt, wie er seinen Lebensstil ändern muss. Da dieses oft mit der Aufgabe von jahrzehntelangen Gewohnheiten verbunden ist, fällt dies vielen Herzinfarktpatienten besonders schwer.
Medikamente regelmäßig einnehmen und mit dem Rauchen aufhören
Zu den wichtigsten Faktoren, um einen zweiten Herzinfarkt zu vermeiden, gehören die regelmäßige Einnahme der verschriebenen Medikamente sowie der Verzicht aufs Rauchen. Nur bei einer konsequenten Therapie lässt sich ein zweiter Herzinfarktes verhindern. Studien zeigen jedoch, dass etwa ein Jahr nach dem Infarkt die Therapietreue der Patienten nachlässt. Fünf Jahre nach dem Infarkt führt dann nur noch ein Teil die Therapie konsequent fort.
Ein zweiter gewichtiger Faktor für das Auftreten eines weiteren Herzinfarkts ist das Rauchen.
Gesunder Lebensstil: Herzsport, Ernährung und Entspannung
Doch auch wer das Rauchen aufgibt und seine Medikamente regelmäßig nimmt, sollte darüber hinaus auf einen gesunden Lebensstil achten. Dazu gehören
- regelmäßige Bewegung und Sport,
- eine gesunde, salz- und fettarme Ernährung und
- die Vermeidung von Stress.
Regelmäßige Bewegung und moderater Sport sind gesund für das Herz – auch nach einem Herzinfarkt. Einen guten Einstieg nach der Rehabilitation bieten sogenannte Herzsportgruppen, in denen man mit anderen Betroffenen unter ärztlicher Aufsicht trainiert. Aber auch regelmäßige Bewegung im Alltag ist wichtig, beispielsweise Spaziergänge, Fahrradfahren oder Gartenarbeit. Zudem kann Herzsport auch das Vertrauen in den eigenen Körper stärken, was dabei helfen kann, vorhandene Ängste abzubauen.
Übergewicht, zu hohe Blutfettwerte und Diabetes sind Risikofaktoren für einen Herzinfarkt, die durch eine gesunde Ernährung positiv beeinflusst werden können. Empfohlen wird für Herzinfarktpatienten die sogenannte Mittelmeerkost: Diese enthält wenig Fleisch und (tierisches) Fett, dafür reichlich Obst und Gemüse, regelmäßig Fisch und in Maßen ungesättigte Fettsäuren, wie sie in Oliven- und Rapsöl enthalten sind.
Die Vermeidung von Stress ist für Herzinfarktpatienten ebenfalls essentiell, wenn sie einen weiteren Infarkt vermeiden wollen. Forscher haben gezeigt, dass durch Dauerstress die Arterien verstopfen können. Zudem kann Stress den Blutdruck erhöhen, was ebenfalls das Risiko für einen weiteren Herzinfarkt erhöht. Herzinfarktpatienten sollten daher schauen, wie sie im Alltag Stress abbauen können. Hilfreich kann auch das Erlernen bestimmter Techniken in der Stressbewältigung sein, beispielsweise autogenes Training, progressive Muskelentspannung, Yoga oder Meditation.
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