Das Blut – Ein flüssiges Organ?
Das Blut vollbringt in unseren Adern lebenswichtige Taten. Neben Sauerstoff- und Nährstofftransport, Wärmeregulation und der Beteiligung an Immunreaktionen ist es mit der Blutgerinnung für den Wundverschluss zuständig, wenn es zu Verletzungen kommt. Ob Blut eine Körperflüssigkeit oder ein flüssiges Organ ist, darüber lässt sich philosophieren: Das Blut übernimmt wie ein Organ vielfältige Funktionen. Auf der anderen Seite verteilt es sich - anders als ein Organ – im ganzen Körper.
Die Bestandteile des Blutes
Alle Blutzellen übernehmen wichtige Aufgaben:
Rund 99 Prozent der Blutzellen sind
Die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) machen dagegen nur etwa 1 Prozent der Blutkörperchen aus. Sie haben die Aufgabe, Krankheitserreger wie Bakterien, Pilze und Viren unschädlich zu machen und uns vor Infektionen zu schützen. Bei einer Infektion kann der Körper die Produktion der weißen Blutkörperchen ankurbeln, um effektiver gegen Krankheitserreger anzukämpfen. Bei einer Verminderung der weißen Blutkörperchen oder wenn diese nicht funktionstüchtig sind, ist der Körper hingegen anfälliger für Infektionen.
Die weißen Blutkörperchen lassen sich in fünf Gruppen unterteilen, die sich in Form und Funktion unterscheiden:
Granulozyten:
Fresszellen, die Erreger umschließen und abbauen
Lymphozyten:
organisieren den Einsatz der Granulozyten und produzieren Antikörper
Monozyten:
große Fresszellen, die kleinste Organismen, Fremdkörper und Gewebsreste aufnehmen und abbauen
Bestandteile der Granulozyten sind:
Eosinophile:
helfen Parasiten abzuwehren und sind an allergischen Reaktionen beteiligt
Basophile:
sind an Entzündungsprozessen und allergischen Reaktionen beteiligt
Blutplättchen (Thrombozyten) sind im inaktiven Zustand scheibenförmige flache Zellen. Sie sorgen bei einer Verletzung dafür, dass Blutgefäße schnell wieder abgedichtet und die Blutungen gestoppt werden. Um die Blutgerinnung einzuleiten, ändern die Thrombozyten durch Einwirkung verschiedener aktivierender Stoffe ihre Form und vergrößern so ihre Oberfläche um ein Vielfaches. Sie verbinden sich unter Mitwirkung von Fibrin, einem netzförmigen „Klebstoff“, bilden Ausstülpungen mit anderen Blutplättchen und bilden einen sogenannten Thrombus, um Wunden zu verschließen.
Dieser Vorgang wird auch als Thrombozytenaggregation bezeichnet. Wenn sich die Thromben lösen und vom Blutstrom mitgerissen werden, können sie an anderer Stelle zu einer Verstopfung der Blutgefäße und damit zu einer Unterbrechung der Organdurchblutung führen. Darum bekommen Patienten mit koronarer Herzkrankheit oder Angina Pectoris sogenannte Thrombozyten-Aggregationshemmer – Medikamente, die das Verklumpen von Blutplättchen reduzieren. Wenn Sie bereits einen Schlaganfall oder Herzinfarkt erlitten haben, können Sie von Medikamenten zur Plättchenhemmung profitieren. Diese helfen, einen erneuten Infarkt oder Schlaganfall zu verhindern.
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