Die Therapie nach einem Herzinfarkt – und was Sie selbst tun können
Medizinische Behandlung und eine bewusste Lebensweise für die Herzgesundheit
Eine medikamentöse Therapie ist bei einem Herzinfarkt oder einer instabilen Angina pectoris immer erforderlich. Manchmal müssen auch ausgeprägte Engstellen oder Verschlüsse in den Koronararterien mit einem Ballonkatheter ausgedehnt oder mit einem Bypass umgangen werden. Und es ist sehr wichtig, Ihren Lebensstil gesund zu gestalten sowie sich in regelmäßigen Abständen von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt untersuchen zu lassen.
Behandlung in der Akutphase
Haben Sie eine instabile Angina pectoris oder einen Herzinfarkt, bekommen Sie in der Akutphase umgehend gefäßerweiternde Medikamente. Hinzu kommen weitere Medikamente, die auch gegen die Ursache des Herzinfarkts angehen:
Statine:
Statine sind Cholesterinsenker, welche die Menge des LDL-Cholesterins (LDL: Low Density Lipoprotein) in Ihrem Blut senken, wodurch das Risiko für einen weiteren Herzinfarkt gesenkt werden soll.
Acetylsalicylsäure (ASS):
ASS, unter anderem unter dem Markennamen Aspirin® vertrieben, ist Ihnen sicherlich als Schmerzmittel ein Begriff. Es wirkt aber auch blutverdünnend und kann dadurch die Blutgerinnselbildung verhindern. Hiermit soll vermieden werden, dass neue Gerinnsel entstehen und dass sich vorhandene Blutgerinnsel in Ihrem Herzen weiter vergrößern.
Thrombozytenaggregationshemmer:
Zusätzlich zu ASS kann Ihnen die Ärztin oder der Arzt auch noch weitere Thrombozytenaggregationshemmer verabreichen, mit dem Ziel, die Blutgerinnselbildung zu verhindern und Ihr Herz zu schützen.
In vielen Fällen folgt eine Koronarangiografie, also eine Röntgendarstellung der Herzkranzgefäße mit Kontrastmittel. So kann Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Engstellen oder Verschlüsse in den Koronararterien und deren Ausprägung erkennen. Manchmal reicht eine medikamentöse Behandlung aus. Häufig ist es aber notwendig, Gefäßverengungen mit einem Ballonkatheter auszudehnen oder die Durchblutung des Herzmuskels mit einem Umgehungskreislauf, dem sogenannten Bypass, zu verbessern.
Einen Überblick über die invasiven und nicht invasiven Herzinfarkt-Therapien sowie über den Ablauf einer Koronarangiografie erhalten Sie im folgenden Film:
Sie haben die akute Phase des Herzinfarktes überstanden? Dann sollten Sie weiterhin Ihr Herz im Auge behalten. Besonders im ersten Jahr sind Nachuntersuchungen unabdingbar, um einen erneuten Herzinfarkt zu vermeiden. Aber auch wenn Ihr Herzinfarkt schon etwas länger her ist, sollten Sie sich regelmäßig bei Ihrer Kardiologin oder Ihrem Kardiologen durchchecken lassen.
Zusätzlich zu einer medikamentösen Therapie können Sie auch selbst einiges für Ihre Gesundheit tun, um einem erneuten Herzinfarkt vorzubeugen. Dazu zählt auch eine Umstellung einiger Ihrer möglicherweise lieb gewonnenen, aber eher ungesunden Gewohnheiten. Da die koronare Herzkrankheit noch immer besteht, können Sie einen dauerhaften Erfolg nur durch einen gesunden, aktiven Lebensstil und den Verzicht auf Zigaretten erreichen.
Natürlich können Sie nicht alle Umstellungen Ihrer Lebensweise, die gut für Ihre Herzgesundheit wären, gleichzeitig umsetzen. Wenn Sie aber die Dinge in Ruhe und Schritt für Schritt angehen, werden Sie schon bald Erfolge sehen und finden so Ihren Weg zurück in einen neuen Alltag.
Relevante Fragen zum Thema aus dem Expert:innen-Forum
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