Unser Herz

Unser Herz ist ein kräftiger Hohlmuskel. Seine Funktion besteht darin, Blut zur Versorgung aller Organe durch den Körper zu pumpen. Um diese lebenswichtige Aufgabe erfüllen zu können, benötigt der Herzmuskel natürlich selbst eine gute Durchblutung.

Ist diese nicht mehr gewährleistet, etwa durch Ablagerungen und Engstellen in den Herzkranzgefäßen, droht im schlimmsten Fall ein Herzinfarkt (Myokardinfarkt) – und damit eine lebensbedrohliche Situation. Wenn Sie vor Kurzem einen Herzinfarkt hatten, kann Ihnen die Ärztin oder der Arzt mit Hilfe unserer App „Initiative Herzbewusst“ genau zeigen, welches Herzkranzgefäß bei Ihnen betroffen war und wo genau der Verschluss stattgefunden hat.

Die beiden Herzkranzgefäße versorgen Ihren Herzmuskel mit sauerstoff- und nährstoffreichem Blut. Dafür zweigen sich die Herzkranzgefäße in viele kleine Seitenäste auf, die den Herzmuskel überziehen und durchdringen. Schon wenn wir ruhig am Schreibtisch sitzen, pumpt unser Herz etwa 5 bis 7 Liter Blut pro Minute durch den Körper. Bei körperlicher Belastung oder Stress muss Ihr Herz seine Pumpleistung deutlich erhöhen – was gut funktioniert, solange die Herzkranzgefäße weit, glatt und elastisch sind. Dabei gibt es verschiedenste Faktoren, die die Herzfunktion und das Herzinfarkt-Risiko beeinflussen.

Koronare Herzkrankheit: Beschwerden durch verengte Herzkranzgefäße

Im Lauf der Jahre kommt es bei vielen Menschen zu Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen. Wenn auch Sie unter der sogenannten „koronaren Herzkrankheit“ leiden, kann sich Ihre Herzdurchblutung bei körperlicher Belastung nur noch bedingt steigern und es kommt zu einem Sauerstoffmangel im Herzmuskel. Das kann sich bei Ihnen durch einschnürende Beschwerden im Brustkorb bemerkbar machen. Ärzt:innen nennen diese Beschwerden „Angina pectoris“, zu Deutsch „Brustenge“. Sollten Sie diese Beschwerden bemerken, machen Sie eine Pause und/oder nehmen Sie ein von der Ärztin oder dem Arzt verschriebenes gefäßerweiterndes Medikament. So wird Ihr Herz entlastet, denn in Ruhe muss es weniger Pumparbeit leisten. Obwohl Ihre Beschwerden zwischenzeitlich verschwinden, bleibt deren Ursache – die koronare Herzkrankheit – bestehen. Deshalb sollten Sie sich, wenn bei Ihnen dieses Gefühl schon einmal aufgetreten ist, unbedingt von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt untersuchen lassen. Treten die Beschwerden plötzlich auf, können sie zunächst sehr beängstigend für Sie sein. Aber etwas Gutes hat es auch, da Ihnen auf diese Weise bewusst wird, dass etwas bei Ihnen nicht ganz in Ordnung ist und Sie die Symptome von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt abklären lassen sollten. Umso früher eine koronare Herzkrankheit erkannt wird, desto besser kann man sie behandeln und einen Herzinfarkt möglicherweise abwenden.

Koronare Herzkrankheit: „Akutes Koronarsyndrom“

Der Oberbegriff „akutes Koronarsyndrom“ umfasst die verschiedenen Erscheinungsformen von unmittelbaren Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße.

Dies schließt die instabile Form der Angina pectoris ein, bei der die Beschwerden auch in Ruhephasen auftreten und Patient:innen auf gefäßerweiternde Medikamente nur noch unzureichend ansprechen. Vorsicht, denn hier besteht bereits akute Herzinfarktgefahr!

Bei einem Herzinfarkt wird plötzlich die Blutzufuhr in einem Herzkranzgefäß oder einem seiner Äste unterbrochen. In der Folge kann das Herzmuskelgewebe hinter der Engstelle nicht mehr mit genügend Sauerstoff versorgt werden. Das kann zu einer Schädigung des Herzmuskels führen, die je nach Art des Infarkts weniger (NSTEMI) bis mehr ausgeprägt (STEMI) sein kann.

Zum Glück gibt es heute sehr effektive Medikamente und weitere Verfahren zur Behandlung einer koronaren Herzkrankheit. Deshalb zögern Sie nicht, sondern gehen Sie bei den ersten Anzeichen zu Ihrer Ärztin oder ihrem Arzt. Je früher Sie Ihre Erkrankung erkennen und behandeln lassen, umso besser.

Koronare Herzkrankheit: Das Leben vor und nach einem Herzinfarkt

Die eigene Lebensweise kann einen großen Einfluss auf die Entstehung eines Herzinfarkts haben. Durch eine Anpassung Ihres Lebensstils nach einem solchen Ereignis können Sie jedoch auch viel für Ihre weitere Gesundheit tun. Hierzu zählen Punkte, die Ihnen wahrscheinlich nur allzu bekannt sind, wie das Rauchen aufzugeben, die Ernährung umzustellen und regelmäßig Sport zu treiben. Aber auch psychische Aspekte spielen bei einem so einschneidenden Ereignis wie einem Herzinfarkt eine Rolle. Die bewusste Entscheidung für einen gesunden Lebensstil sollte Ihre Rückkehr in den Alltag begleiten.

Das Leben vor und nach einem Herzinfarkt: Eine ältere Frau und ein Mann mit Rucksack laufen in der Sonne über ein Feld.

Relevante Fragen zum Thema aus dem Expert:innen-Forum

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