Herzschwäche NYHA-Stadien
Oft kommt die Diagnose Herzschwäche überraschend und Sie wollen wissen, wie es um Ihre Situation und Ihr zukünftiges Leben mit der Krankheit bestellt ist. Eine adäquate Behandlung ist wichtig und trägt zum Erhalt Ihrer Vitalität und Lebensqualität bei. Die Kriterien der New York Heart Association (NYHA) machen die Einteilung in verschiedene Krankheitsstadien deutlich. Es wird unterschieden, wann die Beschwerden auftreten, in Ruhe oder bei Anstrengung und wie hoch die körperliche Belastungsfähigkeit der Patientin oder des Patienten ist. Je stärker die Leistungsfähigkeit sinkt, desto höher das NYHA-Stadium.
Herr Katz fühlt sich meist sehr wohl. Mit seinen 63 Jahren geht er als Ingenieur immer noch gern in den Betrieb. Neulich, bei der jährlichen medizinischen Untersuchung sagte der Betriebsarzt zu ihm: „Herr Katz, gehen Sie doch mal zum Kardiologen.... ihr EKG zeigt da was, was mir nicht gefällt. Machen Sie sich aber bitte keine Sorgen. Sie sind fit – lassen Sie das bitte einfach mal absichern“.
4 Wochen später absolvierte Herr Katz das übliche Routineprogramm bei der Kardiologin oder beim Kardiologen: Ausdauer/Belastungs-EKG, Ultraschall der Halsschlagader usw. Es wurde ein leichter Bluthochdruck diagnostiziert und zufälligerweise traten Hinweise auf eine Störung des Herzrhythmus zutage. Zur Abklärung bekam Herr Katz ein Langzeit-EKG mit nach Hause. Das Ergebnis war jedoch unauffällig.
Frau Seifert ist stolze 83 Jahre, hat ihren Mann lange gepflegt und dabei kaum auf sich selbst geachtet. Ihre Hausärztin schickte sie zum Kardiologen, weil sie schnell außer Atem ist, wenn sie zu Hause die Treppe hinaufsteigt. Manchmal wird ihr spontan schwindelig, wenn sie sich aus einer Ruheposition aufrichtet.
Frau Seifert ist eine sehr agile Person. Wenn sie jetzt in sich hineinhorcht und sich erinnert, hatte sie schon vor 10 Jahren hier und da mal stechende, nächtliche Schmerzen im Kiefer. Frau Seifert hat schon zwei Stents und Bluthochdruck, aber ist mit ihren Medikamenten gut eingestellt. Sie bewältigt ihren Alltag gut allein und auch Spaziergänge, bis zu einer Länge von 5 km, traut sie sich ohne Weiteres zu.
Herr Benz war leidenschaftlicher Motorradfahrer. Jetzt soll er kürzertreten, sagt sein Arzt. Lange hatte Herr Benz Müdigkeit, Atemnot und nachlassende Leistungsfähigkeit nicht wahrhaben wollen. Als er zuletzt auf der Arbeit und kurz vor dem Renteneintritt starke Luftnot verspürte, musste er ins Krankenhaus.
Die Diagnose lautete: ausgeprägte Herzschwäche. Für Herrn Benz brach eine Welt zusammen. Er war wütend und fühlte sich von seinem Körper im Stich gelassen. Er hat nie geraucht, gerne mal ein paar Bier und deftiges Essen genossen und ein wenig Gewicht zugelegt. Aber so richtig krank kam er sich nie vor – abgesehen von ein paar stummen Herzinfarkten, die er immer wieder verdrängt hatte.
Frau Volz ist seit einigen Monaten im Pflegeheim. Noch vor Kurzem lebte sie eigenständig in ihrer Wohnung, war eine rüstige und froh gelaunte Seniorin und kochte jede Woche für ihre Enkelin. Jetzt liegt sie fast nur noch im Bett, weil ihr das Aufstehen und Laufen zu mühevoll ist. Im Frühling und Sommer sitzt sie tagsüber manchmal im Rollstuhl und genießt die Sonne, aber mehr geht nicht.
Frau Volz hat schon seit 30 Jahren Diabetes. Als sie in Rente ging, diagnostizierte ihr Arzt eine mittelschwere Herzschwäche bei ihr. Herzschwäche liegt in der Familie und Frau Volz ist mit dem Krankheitsverlauf vertraut. Sich zu beklagen, obwohl gut nachvollziehbar, liegt ihr nicht, denn Frau Voll hat harte Zeiten erlebt und ihr Leben trotzdem immer in vollen Zügen ausgefüllt.
Die Zuordnung der NYHA-Stadien orientiert sich ausschließlich an der Leistungsfähigkeit der Patient:innen mit einer Herzschwäche. Daher ist, je nach Therapieerfolg und Krankheitsfortschritt, ein mehrfacher Wechsel zwischen den Stadien möglich. Das Stadium muss also nicht zwingend schlechter werden.
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