Herzinfarkt: Wie kommt es dazu?

Ein Herzinfarkt (auch Myokardinfarkt) beschreibt ein Ereignis, das durch einen plötzlichen Verschluss eines Herzkranzgefäßes verursacht wird. Es kann dabei zu einem vollständigen Verschluss einer Herzkranzarterie kommen, was dazu führt, dass Herzmuskelzellen nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden und absterben. Dies führt zu bestimmten Veränderungen im EKG, die die Ärztin oder der Arzt erkennen kann (STEMI). Bei einem weniger ausgeprägten Infarkt-Geschehen kommt es zu einer geringeren Schädigung des Herzmuskels, wodurch die Änderungen im EKG auch nicht so deutlich sind (NSTEMI). Abhängig davon, welches Gefäß betroffen ist, spricht man von einem Vorderwand-, Hinterwand- beziehungsweise Seitenwandinfarkt.

Was ist eigentlich ein Hinterwandinfarkt?

Die Unterscheidung, ob es sich um einen Hinterwandinfarkt oder eine andere Form handelt, bezieht sich auf den Entstehungsort des Verschlusses. Die Herzrückwand wird durch das rechte Herzkranzgefäß versorgt. Bei einem Hinterwandinfarkt verschließt sich meist das rechte Herzkranzgefäß, das die Rückwand des Herzens mit Blut versorgt. Dadurch können die Muskelzellen an der Rückwand des Herzens nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden und sterben ab. Ursache für den Verschluss des Herzkranzgefäßes sind Ablagerungen an den Gefäßwänden in Form von Kalziumsalzen und Cholesterin: die sogenannte Arterienverkalkung (Atherosklerose).

 

Hinterwandinfarkte und deren Lokalisation:

Bei einem Hinterwandinfarkt ist entweder das aus der linken Herzkranzarterie entstehende Blutgefäß, Ramus circumflexus (RCX) (posteriorer Hinterwandinfarkt), oder die rechte Herzkranzarterie blockiert (inferiorer Hinterwandinfarkt). In beiden Fällen werden bestimmte Bereiche im hinteren Teil des Herzens nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt.

Die Lokalisation eines Hinterwandinfarkts im Herzen wird grafisch dargestellt.

Hinterwandinfarkt: Ein stummer Infarkt?

Ein Herzinfarkt kann sich durch verschiedene Symptome bemerkbar machen.
Typische und atypische Herzinfarktsymptome

Grundsätzlich können sowohl Männer als auch Frauen von den genannten Beschwerden betroffen sein. Im Allgemeinen berichten jedoch Frauen öfter über eine erhöhte physische Symptombelastung, mehr Depressionen und Ängste sowie eine reduzierte Lebensqualität im Vergleich zu Männern. Es zeigte sich zudem, dass bestimmte Symptome bei Frauen häufiger auftreten: Dazu gehören Schmerzen (außer Schmerzen in der Brust), Übelkeit, Magen-Darm-Probleme, Nervosität, Schwellungen und übermäßiges Schwitzen.

Bei einem Hinterwandinfarkt treten häufig nur wenige Anzeichen auf, man spricht hier auch von einem „stummen Infarkt“. Somit kann ein Hinterwandinfarkt häufig unbemerkt bleiben und wird nicht behandelt, was ihn umso gefährlicher macht. Zusätzlich können die Symptome bei Frauen und Männern unterschiedlich sein. Oftmals sind Symptome bei Frauen weniger eindeutig als bei Männern. Deshalb zögern Sie nicht und gehen Sie bei den ersten Anzeichen sofort zu Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.

Nehmen Sie entsprechende Anzeichen also nicht auf die leichte Schulter:
Notarzt
Zögern Sie nicht auch bei plötzlichen starken Schmerzen im Oberbauchbereich eine Notärztin oder einen Notarzt rufen
Arzt
Die Ärztin oder der Arzt kann schnell die eindeutige Diagnose stellen und entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten. Ein Infarkt kann so vermieden werden!

Relevante Fragen zum Thema aus dem Expert:innen-Forum

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