Psychokardiologie: Wenn Gefühle Ihr Herz krank machen

Ihre Herzprobleme, seien es Rhythmusstörungen, Angina Pectoris, Engegefühle oder Schmerzen haben nicht immer nur körperliche Ursachen. 
Auch die Psyche kann bei der Entstehung derartiger Symptome eine Rolle spielen und Ihr Herz beeinträchtigen. Sie beugen dieser zusätzlichen Herzbelastung am besten vor, wenn Sie versuchen, solch psychosomatische Herzbeschwerden einzudämmen.

Psychische Störung mit ernsten Auswirkungen: die Depression

Depressionen belasten den menschlichen Motor Herz genauso stark wie aktives Rauchen. Grund dafür sind Veränderungen des Hormonhaushalts und das erhöhte Risiko für weitere Herzprobleme. Menschen mit einer Depression produzieren zu geringe Mengen des Glückshormons Serotonin. Das trübt die Stimmung und kann zu einer Überproduktion von Blutplättchen (Thrombozyten) und Gefäßverengungen führen und schließlich einen Herzinfarkt auslösen. Auch übermäßiger Nikotin- und Alkoholkonsum wirkt gefäßverengend – bei Depressionen kann der Hang zu diesen Mitteln stärker sein.

Studien der US-amerikanischen Universität Pittsburgh zeigen, dass Ärger und Pessimismus die Herzgesundheit genauso stark beeinflussen wie Depressionen. Menschen, die mit einer negativen Grundhaltung durchs Leben gehen und sich oft ärgern, tragen ein um neun Prozent höheres Risiko für eine Herzerkrankung. Ein Grund: Ärger treibt den Blutdruck in die Höhe und verschlechtert die Herzratenvariabilität (HRV). Das Wort haben Sie im Zusammenhang mit Pulsuhren bestimmt schon gehört: Der Gebrauch solcher Geräte wird immer häufiger und so spricht man öfter von der HRV. Eine hohe HRV wird allgemein als Zeichen eines gesunden Herzens angesehen und im Umkehrschluss kann eine niedrige HRV ein Indiz für Stress oder psychische Belastung sein und sich möglicherweise auf Ihre Herz-Kreislauf-Gesundheit auswirken. Wenn Sie solche Gefühle haben, unter einer psychischen Erkrankung leiden oder sich häufig gestresst fühlen, greifen Sie gerne auf Unterstützung - auch professionelle - zurück. Dies kann Ihnen auch dabei helfen, ausgeglichener auf die täglichen Herausforderungen des Alltags zu reagieren.

Bei Herzbeschwerden sollten Sie auch psychische Faktoren in Betracht ziehen

Respektieren Sie die innere Stimme und die Wahrnehmungen, die sich aus Ihrer Psyche melden. Bei Herzbeschwerden ist das nur allzu menschlich. Zu wissen, dass psychische Faktoren Herzerkrankungen beeinflussen können, ist ein sehr wichtiger Schritt. Auch bei bereits bestehenden Herzbeschwerden können Ihnen unterstützende Therapien helfen, die nicht nur auf Ihr Herz selbst, sondern auch auf Ihre psychische Situation nach einem Herzinfarkt oder der Diagnose Herzschwäche zugeschnitten sind. Die genaue Untersuchung Ihrer individuellen Lebenssituation kann Ihnen in jedem Krankheitsstadium neue Wege aufzeigen und Sie nach und nach dazu bringen, eine herzschonendere Lebensgestaltung zu verwirklichen. Indem Sie einmal Ihr Herz ausschütten, über Ihre Sorgen sprechen – mit Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner, der Familie, Freundinnen oder Freunden oder auch mit einer Ärztin oder einem Arzt. Hierdurch erhalten Sie Impulse und Unterstützung, wie Sie mit emotionalen Belastungen besser umgehen können. Eventuell sind Sie sogar froh, sich von einigen Denkmustern lösen zu können – solche, die Sie zuvor für wichtig oder unveränderbar hielten.

Relevante Fragen zum Thema aus dem Expert:innen-Forum

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