Mehrgefäßerkrankungen erhöhen das Risiko für einen weiteren Infarkt!

Die größeren Blutgefäße, die das Herz selbst mit Blut versorgen, werden Herzkranzgefäße genannt. Wie ein Kranz liegen diese Blutgefäße um das Herz – daher auch der Name.

Eine arteriosklerotische Verengung dieser Blutgefäße kann nur einzeln bei einer Herzkranzarterie auftreten, aber auch mehrere dieser Gefäße betreffen. Sind mehr Gefäße betroffen, spricht man von einer Mehrgefäßerkrankung. Dabei steigt die Gefahr für einen erneuten Herzinfarkt mit der Anzahl und der Schwere des Befalls der verschiedenen Blutgefäße des Herzens.

Wenn Sie einen Herzinfarkt hatten, dann kann es zu einem Verschluss dieser verengten Gefäße kommen, was dazu führen kann, dass Teile des Herzens nicht mehr richtig mit Blut versorgt werden. Bei der Behandlung des Herzinfarktes werden diese verstopften Gefäße mithilfe eines sogenannten Stents wieder geöffnet oder durch einen Bypass die Verschlussstelle bei einer Operation überbrückt.

Wenn bei dieser Behandlung noch offene, aber verengte Stellen an anderen Herzkranzgefäßen (Mehrgefäßerkrankung) nicht versorgt werden, besteht für Sie ein erhöhtes Risiko für einen weiteren Herzinfarkt – oder für ein unangenehmes Engegefühl in der Brust, auch Angina pectoris genannt.

Das Herz und  seine Herzkranzgefäße.

Allerdings ist nicht immer ein Eingriff notwendig, um das Risiko für einen weiteren Infarkt zu senken. Oftmals hilft es bereits, mit den richtigen Medikamenten versorgt zu sein und seinen eigenen Lebensstil zu ändern. Warum die regelmäßige Einnahme von Medikamenten und Therapietreue deshalb so wichtig sind, erfahren Sie hier. Sie müssen bedenken, dass eine Bypass-Operation oder das Einsetzen eines Stents auch immer Eingriffe in Ihren Körper sind, bei denen ebenfalls gewisse Risiken entstehen. Deswegen wird versucht, diese Eingriffe nur im Notfall zu machen. Informationen dazu, was Sie selbst tun können, um einem weiteren Herzinfarkt vorzubeugen, finden Sie hier.


Gesundes Blutgefäß ohne Verengung: Das Blut fließt ungehindert hindurch.

Gesundes Blutgefäß ohne Verengung


Blutgefäß mit Arteriosklerose: Ein sogenannter „Plaque“ verengt das Blutgefäß und das Blut kann nicht mehr richtig fließen.

Blutgefäß mit Arteriosklerose


Blutgefäß mit aufgebrochenem „Plaque“: Wird die Arteriosklerose zu viel, kann der Plaque aufbrechen und an dieser Stelle verklumpt das Blut – es bildet sich ein Blutgerinnsel.

Blutgefäß mit aufgebrochenem Plaque


Komplett verschlossenes Blutgefäß: Das Blutgerinnsel hat das gesamte Gefäß verschlossen und es kann kein Blut mehr fließen. Versorgt dieses Blutgefäß das Herz, kommt es jetzt zum Herzinfarkt.

Komplett verschlossenes Blutgefäß

Einen weiteren Herzinfarkt verhindern

Das Risiko für einen wiederholten Herzinfarkt ist bekannt. Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie gibt deshalb auch Leitlinien heraus, wie ihr Arzt Sie bei diesen Beschwerden behandeln kann. Diese Leitlinien empfehlen eine individualisierte Therapie. Ihr Arzt soll also die Maßnahmen zur Behandlung möglicher Engstellen an den Herzkranzgefäßen individuell auf Sie zuschneiden und das Vorgehen mit Ihnen besprechen. Dabei steht die optimale Behandlung Ihrer chronischen Erkrankung im Mittelpunkt.

Das heißt für Sie allerdings auch, dass es mit einem einmaligen Arztbesuch nach einem Herzinfarkt nicht getan ist. Die richtige Versorgung ist eine lebenslange Angelegenheit.

Die regelmäßige und konsequente Einnahme von Tabletten ist dabei nicht alles, was Sie zu Ihrer Therapie betragen können: Ihre Ernährung ist nicht immer die beste? Es könnten ein paar Kilo weniger auf den Rippen sein? Geben Sie alten Lastern wie Rauchen oder einem Glas Wein nach? Vielleicht können Sie hier etwas konsequenter sein, denn ein gesunder Lebensstil ist auch gesund für Ihr Herz.

Relevante Fragen zum Thema aus dem Expert:innen-Forum

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