Wie kommt es zu einer Linksherzschwäche?
Bei der Linksherzschwäche ist die Funktion der linken Herzkammer gestört.
Im gesunden Herzen wird das Blut aus der linken Herzkammer (Ventrikel) in den Körper gepumpt. Hat das Herz aufgrund einer Herzschwäche der linken Herzkammer nicht genug Kraft oder hat die Herzkammer ihre Elastizität verloren und kann sich nicht optimal füllen, gelangt eine zu geringe Blutmenge in den Körper. Einerseits werden dann Gewebe und Organe unseres Körpers nur ungenügend mit Blut versorgt, andererseits kommt es zu einem Blutrückstau in der Lunge.
Dann tritt – hervorgerufen durch den erhöhten Druck – Flüssigkeit aus dem Blut in das Lungengewebe über und Wassereinlagerungen in der Lunge (Lungenödem) sind die Folge. Dadurch entstehen für die Linksherzschwäche typische Symptome wie Atemnot, Husten oder rasselnde Atemgeräusche.
Bei Linksherzschwäche unterscheidet man zwischen:
Gesundes Herz | > 54 % Blut beim Mann > 52 % Blut bei der Frau | wird aus der linken Herzkammer in den Körper gepumpt |
HFpEF
| > 50 % Blut | wird aus der linken Herzkammer in den Körper gepumpt, da sich die Herzkammer nicht genügend gefüllt hat, gelangt dennoch nicht genug Blut in den Körper |
HFrEF (Heart Failure with reduced Ejection Fraction) | < 40 % Blut | wird aus der linken Herzkammer in den Körper gepumpt |
HFmrEF (Heart Failure with mid-range Ejection Fraction) | 40 %–49 % Blut | wird aus der linken Herzkammer in den Körper gepumpt |
HFpEF (Heart Failure with preserved Ejection Fraction)
steht für: Herzschwäche mit erhaltener linksventrikulärer Ejektionsfraktion (Auswurfmenge oder Auswurffraktion) und bedeutet, dass mindestens 50 % des Blutes aus der linken Herzkammer ausgeworfen werden.
Die Wand der linken Herzkammer ist verdickt und hat ihre Elastizität verloren. Dadurch kann sich die linke Herzkammer nicht mit ausreichend Blut füllen. Trotz der ausreichenden Pumpleistung von >50 % gelangt dadurch nicht genug Blut in den Körper.
Die HFpEF kommt bei Frauen häufiger vor, wobei überwiegend ältere Patientinnen mit einer hohen Neigung zu Bluthochdruck und Vorhofflimmern betroffen sind.
HFrEF (Heart Failure with reduced Ejection Fraction)
ist eine Herzschwäche mit reduzierter linksventrikulärer Auswurfmenge und beschreibt eine systolische Herzschwäche. Das Herz hat nicht genug Pumpleistung, sodass weniger als 40 % aus der linken Herzkammer in den Körper gepumpt werden – zu wenig verglichen mit einem gesunden Herz. Dadurch vergrößert sich das Blutvolumen in der linken Herzkammer und es kommt zu einem sogenannten „Kugelherz“.
HFmrEF (Heart Failure with mid-range Ejection Fraction)
bedeutet Herzschwäche mit mäßig eingeschränkter linksventrikulärer Auswurfmenge. Diese Form der Herzschwäche gehört zur HFrEF, da weniger als 50 % Blut in den Körper gepumpt werden. Allerdings liegt hier die Auswurfmenge nicht wie bei der HFrEF unter 40 %. Die HFmrEF schließt also Patient:innen ein, bei denen zwischen 40-49 % des Blutes aus der linken Herzkammer in den Körper gepumpt werden.
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