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Herzinfarktrisiko durch Rauchen – Das sollten Sie wissen!

Nur vermeintliche Entspannung – in Wahrheit ist die Zigarette purer Stress für den Körper
Foto: Thinkstock, Hemera, Mulcahy
Herzinfarktrisiko durch Rauchen – So belastet Rauchen das Herz-Kreislauf-System
Nicht nur die Lunge leidet unter Tabakrauch, auch das Herz und die Gefäße werden durch Nikotin und Tabakrauch in Mitleidenschaft gezogen. Das Herzinfarktrisiko durch Rauchen, sowie das Risiko an Arteriosklerose und Schlaganfall zu erkranken, steigen durch den Konsum von Tabakwaren signifikant an[1], auch die Phase der Rekonvaleszenz ist bei Rauchern länger als bei Nichtrauchern. Besonders dann, wenn noch weitere Herzinfarkt-Risikofaktoren, wie Übergewicht, Bluthochdruck, hohe Cholesterinspiegel und Bewegungsmangel hinzukommen, sollte konsequent auf das Rauchen verzichtet werden.
So schädigt Rauchen das Herz und die Blutgefäße
Beim Rauchen einer Zigarette entstehen mehr als 4000 verschiedene Substanzen und chemische Verbindungen, die die Gesundheit schädigen können. Vor allem das Herz und die Gefäße sind betroffen, aber auch Augen, Haut und Immunsystem werden durch die Inhaltsstoffe im blauen Dunst belastet. Die Herzkreislauferkrankungen zählen zu den weltweit häufigsten Todesursachen. Zu den Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen der Herzinfarkt, der Schlaganfall und die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK– oft Raucherbein genannt). Die Ursache für all diese Erkrankungen ist die Arteriosklerose, eine langsam fortschreitende Verkalkung der Gefäße. Die Arteriosklerose entsteht durch eine Schädigung der innersten Gefäßschicht, dem sogenannten Endothel, die dann durch LDL-Cholesterin „gekittet“ wird. Auch Muskelzellen aus der äußeren Blutgefäßwand wandern zu den geschädigten Stellen und produzieren Bindegewebsfasern, um die mikroskopisch kleinen Schädigungen zu reparieren. Durch diese Reparaturversuche entstehen die sogenannten Plaques, die in das Gefäß hineinragen und den Blutstrom behindern. Ein erhöhtes Herzinfarktrisiko durch Rauchen haben nicht nur starke Raucher – bereits mäßiger Zigarettenkonsum erhöht das Herzinfarktrisiko deutlich. Das gilt besonders für Männer!
Quelle: www.youtube.com/embed/0omBxrBe50Y
Tabakrauch verursacht zusätzlich eine Verengung der Blutgefäße und sorgt so für eine Erhöhung des Blutdrucks. Einige Inhaltsstoffe aus dem Tabakrauch können die Innenwand der Gefäße auch direkt schädigen und so die Entstehung einer Arteriosklerose begünstigen. Zusätzlich schädigt Tabakrauch die Herzmuskeln und verschlechtert deren Versorgung mit Sauerstoff.
- macht das Blut zähflüssig
- steigert den Blutdruck
- senkt das „gute“ Cholesterin (HDL)
- erhöht das „schlechte“ Cholesterin (LDL)
- schädigt die Innenwand der Gefäße
- schädigt die Muskulatur der Herzwand
- verschlechtert die Versorgung der Muskulatur mit Sauerstoff
- verklumpt die Blutplättchen
Auch Passivrauchen schädigt die Gefäße
Nicht nur Raucher leiden unter den schädlichen Auswirkungen des blauen Dunstes, auch Passivraucher haben ein erhöhtes Risiko, an einer koronaren Herzerkrankung zu erkranken oder einen Schlaganfall zu erleiden. Im sogenannten Nebenstromrauch, also dem Rauch, der zwischen den einzelnen Zügen an der Zigarette entsteht, ist die Konzentration an Schadstoffen teilweise noch höher als beim direkten Zug an der Zigarette. So ist zum Beispiel die Konzentration an Kohlenmonoxid, Cadmium, Blei und Benzol im Nebenstromrauch höher als im Hauptstromrauch. Da auch die Größe der Partikel beim Passivrauchen kleiner ist als beim aktiven Rauchen, können die Schadstoffe noch leichter in die kleinsten Lungenbläschen, die Alveolen, eindringen und gelangen so direkt in den Blutstrom.
Für einen Rauchstopp ist es nie zu spät
Wer mit dem Rauchen aufhört, kann das Herzinfarktrisiko deutlich reduzieren. Bereits nach einer Woche sinkt der Blutdruck, und die Sauerstoffversorgung von Herz und Gewebe verbessert sich. Bereits nach zwei Jahren ist das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei einem Ex-Raucher genauso hoch wie bei einem Nichtraucher. Wenn das keine Motivation ist!
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[1] Studie zur Erhöhung des Herzinfarktrisikos durch Rauchen (Pope et al. (2009). „Cardiovascular Mortality and Exposure to Airborne Fine Particulate Matter and Cigarette Smoke Shape of the Exposure-Response Relationship“ in Circulation 2009; 120:941-948)
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