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Alternative zu Linksherzkatheteruntersuchung oder unbedingt notwendig ?

Autor
Datum
MarcoO
23.11.2016, 20:09 Uhr

Guten Tag,
mein Vater 76 Jahre (schwere COPD) hatte im Mai eine OP (Leistenhernie mit Darmverschluss). Nach gut 5 1/2 Monaten hatte er immer noch Probleme mit der Ausdauer. Bei HA wurden das VES festgestellt, worauf er dann zum Kardiologen überwiesen wurde. Dort wurde Ihm zu einer Linksherzkatheteruntersuchung geraten. Nun hat er vom HA eine Kopie des Berichtes bekommen und dort steht von dieser Untersuchung nichts drin.

Untersuchungsergebnis :
Linker Venirikel normal dimensioniert ohne Hyperthrophie, insgesamt leicht eingeschränkte systolische LV Fnktion (EF biplan 49%) mit septal-apikaler und infero-medialer Hypokinesie, diastolischer Funktionsstörung I.°(E/A 0.6. E 50cm/s) Grenzwertige RV Funktion (Tapse 17mm), LA 28 ml/m² leichte Mitralinsuffizienz trikuspide Aortenklappe und Oulmonalklappe ohne relevantes Vitium . mittelgradige Trikuspidalinsuffizent spAP 42-47 mmHg (inkl ZVD von
10-15 mmHG) kein Perikalerguss
Zusammenfassung .. Es zeigte sich eine
Wandbewegungssteuerung septal apikal und infero medial , so dass eine kadiale Ichämie wahrscheinlich schien. In der Ergometrie gelang keine nähere Lokalisationsdiagnostik. ...
Aufgrund seiner Schwerhörigkeit Empfehlung einer Wiedervorstellung mit mir zusammen. Zum Schluss ist noch der Satz : Selbstverständlich ist auch eine direkte Stationäre Einweisung bei abgelaufenen Myokardinfarkt möglich .
Kontrollbesuch in 6 Monaten .

Aktuelle Medikamente :
Ramipril 5-0-0,Atrovent 1-1-1 Spiriva Respimat 2-0-0 Striverdi 2-0-0

Frage :
Es wurden keine Blutuntersuchungen geführt. Ist hier eine Linksherzkatheteruntersuchung unbedingt notwendig oder gibt es nicht inversive Verfahren (z.B. CT) die hier erstmal durchgeführt werden können. ?
Welche Bedeutung hat der Satz :
Selbstverständlich ist auch eine direkte Stationäre Einweisung bei abgelaufenen Myokardinfarkt möglich .
Hatte er einen Herzinfarkt oder ist er besonders gefährdet.

Vielen Dank im Vorau für Ihre Mühe.

berrisch-rahmel
27.11.2016, 19:06 Uhr

Sehr geehrter Herr MarcoO,

Bei der kardiologischen Untersuchung wurde eine Echokardiographie durchgeführt, die einen krankhaften Befund ergeben hat. Einzelne Abschnitte des Herzens waren nicht regelrecht in ihrer Beweglichkeit.
Die häufigster Ursache für einen solchen Befund ist eine Durchblutungsstörung wie zum Beispiel ein abgelaufener Infarkt des Herzens.
Es kann sich hier aber auch um eine abgelaufene Entzündung handeln. Daher ist eine weiterführende Abklärung sinnvoll, insbesondere da ihr Vater auch Beschwerden in seiner körperlichen Leistungsfähigkeit angibt.
Eine Blutuntersuchung gibt es nur für einen aktuellen Herzinfarkt, nicht für einen früher abgelaufenen.
Eine Links Herzkatheter Untersuchung zeigt uns den Zustand derHerzkranzgefäße und bietet den Vorteil dass gegebenenfalls auch gleichzeitig eine Therapie ,nämlich eine Ballonaufdehnung durchgeführt werden könnte. Prinzipiell ist ein Herz-CT auch möglich, hier ist keine gleichzeitige Therapieoption gegeben.
Zudem werden die Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen in der Regel nicht übernommen.
Im Anschluss an diese Untersuchung kann auch Ihre Frage ob bereits ein Herzinfarkt vor liegt oder eine Gefährdung besteht beantwortet werden.

Mit freundlichen Grüßen
Dr .Susanne Berrisch-Rahmel

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