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Bedeutung Narbe Myokarditis
Guten Tag,
ich hatte Sommer/Herbst `21 nach der 2. Impfung eine Myokarditis. Diese wurde erst diagnostiziert, als sie bereits abgelaufen war. Dass weiterhin Beschwerden bestehen, lässt auf Post Vac schließen. Danach kam Post Covid und inzwischen habe ich ME/CFS.
MRT: Abgelaufene Myokarditis mit LGE (subepikardiale Narbe an Hinterwand), geringe Flüssigkeitsansammlung im Perikard und Pleuraspalt, EF 67%.
Frage 1: Was genau hat die Narbe für mich zu bedeuten?
Frage 2: Da ich nach der Coronainfektion ähnliche Beschwerden wie bei der Myokarditis hatte, soll ein neues MRT gemacht werden. Nun hat sich herausgestellt, dass ich Gadolinium (alle Kontrastmittel, alle Röntgenmittel etc.) nicht vertrage. Ich finde bisher keinen nicht-privaten Arzt, der das MRT ohne KM als sinnvoll erachtet. Haben Sie eine Idee, wie untersucht werden könnte, ob neues Narbengewebe entstanden ist?
Hallo Sora,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Direkt auf Ihre Frage sind m.E. 2 Punkte wichtig:
1. natürlich kann ein MRT auch ohne Kontrastmittel gemacht werden, aber die Aussage insbesondere bezüglich aktiver Myokarditis ist nur wenig möglich. Ob Narben entstanden sind und die Pumpfunktion eingeschränkt ist, kann man damit aber auch sehr gut erkennen.
2. Ihre Aussage: "Gadolinium (alle Kontrastmittel, alle Röntgenmittel etc.)" macht mich stutzig. Gadolinium hat mit den konventionellen Röntgen-Kontrastmittel rein gar nichts zu tun, insofern ist es nicht plausibel, dass Sie "ALLES etc." nicht vertragen. Können Sie das bitte noch einmal (selbst-) kritisch überprüfen?
Eine Alternative zur Feststellung einer Myokarditis ist ansonsten nur noch die Feinnadelbiopsie, also eine Gewebeprobeentnahme aus Ihrem Herzen.
Damit gibt es aber auch viele Probleme, trifft man den richtigen Bereich? Gibt es Komplikationen?
Ich wünsche Ihnen gute Besserung
Dr. Peter Zündorf, Hannover