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Bluthochdruck mit Herzrasen

Autor
Datum
Flockeede
28.04.2021, 12:40 Uhr

Ich bin 68 Jahre, weiblich und habe seit vielen Jahren Bluthochdruck, der bisher gut eingestellt war. Seit ca. 4 Wochen sind die Werte plötzlich wieder erhöht mit Herzrasen.
Dieser nächtliche plötzliche Hochdruck mit Herzrasen macht mir Sorgen. Nach ca. 2 Stunden der Nachtruhe beginnt urplötzlich das Herz zu rasen und der Blutdruck geht auf Werte zwischen 180/100 - 190/110. Ich muss mich dann höher legen und allmählich beruhigt sich alles wieder. Aber die Werte sind trotz Medikamente im erhöhten Bereich – 145-150 mit einem diastolischen Wert manchmal bis 100.
Nach einer Ursache für das plötzliche Herzrasen wurde bisher nicht gesucht. Mein Arzt erhöht nur immer wieder die Medikamentendosis und meint, man müsste ausprobieren:
Morgens: 1 x Metohexal 95 succ
Abends: 1 x Valsartan 160 mg + Amlodipin 5 mg /etwas später noch 2 x Moxonidin 0,2 mg
Bei weiteren Herzrasen oder Blutdruckanstieg soll ich nochmals 1 x Amlodipin 5 mg nehmen.
Die Blutdruckwerte bleiben aber unbeeindruckt und sind weiter im Bereich Grad 1 oder manchmal auch 2, sowohl tags als auch nachts.
Kann nicht auch eine andere Ursache der Grund sein? Mein Arzt geht darauf nicht ein. Ich möchte aber nicht unendlich Medikamente schlucken, zumal wenn es nicht besser wird.

Dr. med. Karl-Friedrich Schmitz
28.04.2021, 16:11 Uhr

Sehr geehrte Nutzerinnen dieses Forums,

zunächst vielen Dank für Ihre Frage. Tatsächlich ist es so, dass über 90 % der Bluthochdruckerkrankungen keine spezifische Ursache haben und auch oft familiär oder genetisch determiniert sind. Da ihr Bluthochdruck bereits lange besteht, kann man sich vorstellen, dass dies auch bei Ihnen so ist.

Plötzlich auftretende Blutdruckschwankungen, oft verbunden mit Herzklopfen und Herzrasen, können sehr viele Ursachen haben, meist sind dies sogar psychische. Trotzdem wäre es vielleicht sinnvoll, in Ihrem Falle einmal Untersuchungen der Niere und der Schilddrüse sowie eine Langzeitblutdruckmessung durchzuführen. Vielleicht sollten Sie dies mit Ihrem Hausarzt einmal besprechen.

Im Einzelfall ist die Anpassung der Medikation oft der einzig erfolgversprechende Weg. Dieser gestaltet sich allerdings manchmal schwierig und bedarf einiger Versuche.

Am besten ist also, Sie suchen noch einmal das Gespräch mit Ihrem Hausarzt und lassen sich entsprechend beraten.

In der Hoffnung, Ihnen mit diesen Angaben gedient zu haben
mit freundlichem Gruß
Karl Friedrich Schmitz

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