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Diastolische Relaxation und Hypertrophie

Autor
Datum
sg1979
10.09.2019, 21:27 Uhr

Liebes Expertenteam,

 

Ich habe hier bereits vor einigen Jahren eine Frage gestellt bzgl. einer (gut behandelten) Hypertonie und einem grenzwertigen LVMI. Ich bin 39, nehme Nebivolol 5mg und Perindopril 2,5mg. Damit ist der Blutdruck in der Selbstmessung seit langem gut eingestellt. Weitere Risikofaktoren (außer einem grenzwertigen Homocystein) bestehen nicht (NR, BMI 22,5, HDL 70, LDL 90, Trigly 50, kein Diabetes, negative Familienanamnese).

 

Ich habe nun noch einmal 2 Fragen nach einer Kontrolle beim Kardiologen:

 

(1) Bei der kardiologischen Kontrolle wurde folgendes gemessen: Septum 11mm, Hinterwand 10-11mm, LVEDD 55mm. Der Kardiologe findet das "relativ groß, aber absolut im Normbereich". Wenn ich damit den LVMI berechne, dann liege ich aber schon bei den 115g/m2 bzw knapp darüber, die ja als Grenze gelten. Wie ist Ihre Einschätzung? Weiterer Handlungsbedarf oder ist der LVMI OK so und Kontrolle in 2 Jahren reicht?

 

(2) Der Kardiologe erklärte mir, dass eine diastolische Relaxtionsstörung grundsätzlich vor einer Hypertrophie auftreten würde (sozusagen ein Frühwarnzeichen). Dazu habe ich im Internet aber nichts gefunden (ich weiß, man sollte nicht...). Da meine diasoalische Relaxation aber völlig normal wäre, könne ich gar keine Hypertrophie haben (er hat da unterschiedliche Parameter gemessen; E/A war > 1 oder so). Sehen Sie das ähnlich oder treten Hypertrophie und diastolische Relaxationsstörung in beliebiger Kombination auf?

 

Vielen Dank für Ihren Rat und beste Grüße

Dr. med. Heribert Brück
11.09.2019, 17:55 Uhr

Sehr geehrter Herr sg1979,

 

zu Frage 1 kann ich Ihnen sagen, dass Sie ganz entspannt bleiben können, das sieht alles gut aus.

 

Bei Frage 2 würde ich nicht behaupten, dass eine Relaxationsstörung grundsätzlich vor einer Hypertrophie auftritt; sie ist beim Bluthochdruck in der Regel die Folge der Hypertrophie, ohne Hypertrophie kann sie aber auch z.B. bei einer sogenannten hypertensiven Krise auftreten. Sie kann ansonsten aber auch andere Gründe haben, die ebenfalls zu einer veränderten Füllung der Herzkammer führen, weil der Muskel versteift ist. Die bei Ihnen gemessenen Werte sprechen jedoch gegen eine Relaxationsstörung.

 

Herzliche Grüße

Dr. Heribert Brück

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