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Extrasystolen besonders nach Sport

Autor
Datum
FreyaJer
13.12.2016, 14:47 Uhr

Guten Tag,

ich bin weiblich, 29 Jahre alt, 1,73 cm groß und wiege 79 kg. Ich habe in diesem Jahr 27 kg abgenommen, durch Sport und Ernährungsumstellung.

Ich habe seit etwa 3 - 4 Jahren hin und wieder Herzstolpern. Ich spüre dann ein "Glucksen" im Hals- oder Brustbereich, und wenn ich dann schnell meinen Puls am Hals fühle, merke ich das Stolpern. Es versetzt mich jedes Mal in Angst, und da ich ohnehin unter Krankheitsängsten leide - teilweise verbunden mit Panikattacken -, spüre ich mehrfach am Tag meinen Puls.

Vor 2 1/2 Jahren wurde ein Herzultraschall gemacht, ohne Befund. Langzeitblutdruck und -ekg ergaben, dass ich unter Belastungshypertonie leide. Seitdem nehme ich eine Metoprolol 50 mg am Tag. Letztes Jahr im Herbst wurde nochmal eine Langzeitmessung vorgenommen, und da der Blutdruck unter Belastung immer noch zu hoch ging, sollte ich noch Valsartan 40 mg zusätzlich nehmen.

Das Herzstolpern hin und wieder war mir bekannt und irgendwann auch normal für mich. Nachdem die letzten Monate äußerst belastend und stressig waren (wir haben ein Haus gekauft, vorher bestanden viele Ängste und Gedanken, ob wir das hinkriegen, dann die Renovierungszeit plus Umzug usw.), bekam ich nach dem Umzug plötzlich tägliches Herzstolpern. Eigtl. immer abends, wenn ich - vorher auf der Couch fast eingeschlafen - dann noch die Treppe hochging und mich ins Bett legte. Da kam es jeden Tag, über mehrere Wochen.

Es kam dann auch hin und wieder vor, abends, auf der Couch, dass ich mehrmals hintereinander Herzstolpern spürte. Also vllt. dreimal hintereinander, dann vllt. 20 Minuten nichts, und wieder ein paarmal hintereinander. Hier steigerte ich mich sehr rein, da ich bislang immer nur einen einzelnen Stolpere kannte. Ich habe danach noch zwei Langzeitmessungen machen lassen, da das Stolpern nie währenddessen aufgetreten ist und so auch nie festgestellt werden konnte. Mein Blutdruck ist nun, wahrscheinlich auch dank der Gewichtsabnahme, super. Beim 1. Ekg konnte auch wieder nichts festgestellt werden. Beim 2. Ekg wurden 5 SVES festgestellt, die ich allerdings nicht gespürt habe.

Nun stellen sich mir folgende Fragen:

<ul>
<li>Mir ist aufgefallen, dass ich verst&auml;rkte mehrfache Stolperer nach dem Sport habe, also etwa 1 - 2 Stunden sp&auml;ter. Dann auch oft gef&uuml;hlt 2 oder 3 hintereinander, ein paar Minuten Pause, und dann wieder. Ist das bedenklich?</li>
<li>Sind mehrere SVES nacheinander gef&auml;hrlich?</li>
<li>Ich war Freitag feiern, mit Alkohol und Nikotin. Das war das erste Mal nach langem. Samstag war ich demnach auch ziemlich ger&auml;dert und &uuml;berm&uuml;det. Abends habe ich dann noch eine fettige halbe Pizza gegessen. Danach ging es dann wieder los mit verst&auml;rktem, h&auml;ufigem Herzstolpern. Meistens genau in dem Moment, wo ich kurz vor dem Einschlafen war. Nachts wurde ich mit &Uuml;belkeit und Sodbrennen wach (wahrscheinlich dank der fettigen Pizza) und da kam das Herzstolpern auch nochmal. Kann das am Samstagabend noch mit dem Alkohol- und Nikotingenuss von Freitag plus M&uuml;digkeit zusammenh&auml;ngen?</li>
</ul>

Entschuldigen Sie diese umfangreiche Nachricht, aber ich wollte meine Frage nicht zu oberfl&auml;chlich stellen.

Vielen Dank!

berrisch-rahmel
15.12.2016, 21:36 Uhr

Sehr geehrte Frau FreyaJer,

zu den Fragen:

1.) das Stolpern, das sie selbst wahrnehmen k&ouml;nnen SVES sein. Manchmal sieht man auch keine Aussetzer bei den EKG Aufzeichnungen obwohl der Patient Beschwerden angibt.

2.) Stolperer nach dem Sport( etwa 1 - 2 Stunden sp&auml;ter) k&ouml;nnten m&ouml;glicherweise durch Elektrolymangel verursacht sein. Wichtig ist eine ausreichende Zufuhr von Fl&uuml;ssigkeit und Salzen.

3.) mehrere SVES k&ouml;nnten -insbesondere bei &auml;lteren Menschen zu Vorhofflimmern f&uuml;hren. Die Rhythmusst&ouml;rung selber ist ungef&auml;hrlich.

3.) Stress, Koffein, Nikotin, Alkohol - all das kann Herzrhythmusst&ouml;rungen hervorrufen.

Prima, dass Sie durch Ern&auml;hrungsumstellung und Sport nicht nur Gewicht abgenommen haben, sondern auch den Blutdruck g&uuml;nstig beeinflussen konnten. Bestimmt wird mit weniger Stress auch die H&auml;ufigkeit der Extrasystolen nachlassen. Und wenn sie trotzdem da sind, nehmen Sie es gelassen....

Mit freundlichen Gr&uuml;&szlig;en

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