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Frage nach Herzrasen in der Nacht
Hallo liebe Experten,
ich habe eine Entdeckung gemacht und würde gerne Ihren Rat einholen:
Ich habe öfters (etwa jede zweite Nacht) Herzrasen, von dem ich aber nicht wach werde. Meine normale Ruhefrequenz liegt um die 60, der Puls geht nachts bis 50 runter.
Was komisch ist: 1-5x pro Nacht geht der Puls plötzlich für 2 bis 15 Minuten hoch auf 110-130bpm!
Ich bekomme davon nichts mit. Gemerkt habe ich das durch meinen Fitbit-Fitness tracker. Erst habe ich mir nichts dabei gedacht "wird wohl ein Alptraum gewesen sein"...inzwischen frage ich mich aber ob das normal ist.
Tagsüber passiert das nicht. Einen "Auslöser" kann ich auch nicht feststellen. Inzwischen habe ich eine Apple Watch, die das Phänomen auch bestätigt. Ich habe dann mal mit einer anderen App aufgenommen ob ich schnarche oder Atemaussetzer habe: negativ. Kein Schnarchen, keine Aussetzer.
Herztechnisch bin ich (denke ich) gesund. Ich habe nur eine respiratorische Arrhythmie, was ja nicht krankhaft ist und die Tracker sonst auch nicht beeinflusst.
Hier sind zwei Screenshots.
https://picload.org/image/rdlooldp/img_1596.png
https://picload.org/image/rdloolag/img_1597.png
Haben Sie eine Idee? Ist das eher normal? Ist ärztliche Abklärung dringend erforderlich oder hat das Zeit bis ich das nächste mal beim Hausarzt bin?
Danke und Gruß
Sehr geehrter Herr Tim,
das von Ihnen geschilderte Phänomen müsste zunächst einmal mit einer validierten Methode dokumentiert werden, z.B. einem LZ-EKG. Damit kann man feststellen, ob es nachts tatsächlich zu einem Herzfrequenzanstieg kommt, was wahrscheinlich ist, da Sie es ja mit unterschiedlichen verfahren festgestellt haben. Aber man könnte insbesondere auch feststellen, welcher Rhythmus bei diesem Frequenzanstieg vorliegt, das können nämlich weder das Fitnessband noch die AppleWatch feststellen. Wenn man dann sieht, um welchen Rhythmus es sich handelt, kann man die weitere Abklärung vornehmen.
Sollte es sich um einen Sinusrhythmus (also den normalen Rhythmus) handeln, kann es durch aus sein, dass Träume oder die Verarbeitung von Tagesereignissen zu einem Frequenzanstieg führen.
Herzliche Grüße
Dr. Heribert Brück