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Herzneurose? Oder bin ich krank?

Autor
Datum
ScavIrl
18.06.2023, 19:07 Uhr

Letztes Jahr im Oktober habe ich, um von der Arbeit abzuschalten, leider, gekifft. Dabei hatte ich währenddessen eine Panikattacke, bezogen auf mein Herz, weil ich dachte es wird gerade 5 mal so schnell schlagen. 2 Abende später trank ich einen Energydrink, weil ich etwas länger wachbleiben wollte. Auf einmal hatte ich starkes Herzrasen, Übelkeit, hohen Blutdruck und Todesangst über ca 3-4 Stunden. Am nächsten Morgen war es nicht besser und ich ging zum Arzt. Danach Krankenhaus mit CT, Echo, Blutuntersuchung. Alles ohne Befund. Aber meine Symptome gehen bis heute weiter und werden teilweise schlimmer. Ich kündigte meinen stressigen Job, arbeite jetzt weniger und besser, gehe zur Therapie, versuche Sport zu machen, was aber durch die Atembeschwerden nicht mehr geht. Ich mache Yoga, Dehnübungen, Spaziergänge. Wandern und Mountainbiking ist mittlerweile unvorstellbar.
Meine Symptome: - häufige Übelkeit, teilweise über den ganzen Tag
- Schwindelanfälle
- Druck in der Drosselgrube
- wiederkehrender Druck und Stiche im Brustkorb
- ein Gefühl als würde sich mein Körper "zentrieren", anschließend habe ich Panik
- Stiche im Kopf
- wahnhafte/ verrückte Träume
- Schmerzen am Zwerchfell
- Huckel auf dem Zwerchfell, wenn ich mich strecke knackt es so eklig
- zum ersten Mal in meinem Leben Sodbrennen
- Benommenheitsgefühl, teils auch über den ganzen Tag
- schnelle Erschöpfung
- Atemnot nach kleinen Anstrengungen
Es gibt noch andere, aber es sind zu wenig Zeichen übrig. Wie hört sich das an?

Dr. med. Peter Zündorf
19.06.2023, 06:39 Uhr

Hallo ScavIrl,

vielen Dank für Ihre Anfrage.
Wie sich das anhört? Sie sagen es ja selber: Panikattacken und begleitende Symptome.
Ganz typisch, offenbar durch Stress, mangelnden Sport, Stimulanzien wie Energydrinks und so weiter getriggert.
Kardiologisch wurden Sie nach Ihren Beschreibungen ja vollständig abgeklärt.
Zentral wäre Stressbewältigung, dazu zählen Meditationen, Yoga, aber auch zunehmender Wiederaufbau Ihrer sportlichen Betätigungen (sehr wichtig! - bitte lassen Sie sich Zeit mit den Steigerungen, wenn Sie das benötigen).
Haben Sie sonst Hobbies, Instrumente, Basteln etc.? Die sind auch sehr gut dafür, den Stress in den Griff zu bekommen.
Je nach Ausprägung ihrer Symptomatik kann es sein, dass Sie auch professionelle Hilfe benötigen, sprich Psychotherapie. Sprechen Sie Ihren Hausarzt dazu an.
Der Zugang zu Psychotherapeuten wurde seit einiger Zeit dadurch deutlich erleichtert, dass jetzt Notfallkonsultationen kurzfristig angeboten werden.
Ich wünsche Ihnen baldige gute Besserung
Dr. Peter Zündorf, Hannover

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