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Herzrhythmusstörung nach Perimyokarditis

Autor
Datum
David97
13.06.2023, 13:01 Uhr

Hallo,

Ich möchte mit folgenden Anliegen an Sie herantreten
Zu mir: 25 J. alt, männlich, 1,80m , 90 KG und Sportler.
Seit Oktober Leistungsabfall und Überweisung zum Kardiologen. Aufgrund leichter Dilatation linkes Ventrikel ins Krankenhaus überwiesen zwecks Herz-MRT.
Vorläufige Diagnose: Dilatation re. u. li. Herzkammer, EF beidseitig bei 50.
Nach der Diagnose am Wochenende in Ruhe HF von 50 auf 140 (Apple Watch = AW) in absoluter Ruhe, Druck auf der Brust, Kaltschweißig und Schwindel. Im KH ohne Befund. Vier Tage später erneut Schwindel und Apple Watch zweigt VHF an. Stationärer Aufenthalt im KH mit folgenden Ergebnissen
- Abgelaufene Myokarditis
- Sinusrhytmus, PQ nicht verlängert, keine Auffälligkeiten, monomorphe VES
- LVEDD 5,2 cm
- RVEDD 3,6 cm
- li. u. re. Ventrikel grenzwertig dilatiert
- re. Ventrikel leicht trabekulariert
- Vorhöfe unauffällig
- EF 56
- EKG 19 St. 26 Min, mittlere HF 65, mini. HF 41, 3 Herzpausen, längste 2,7 msek., ca. 3016 VES und 1176 SVES
- Labor ohne Befund
- Belastungs-EKG ohne Befund, keine nennenswert erhöhte ES
- Vater mit 40 an Infarkt gestorben

Eine genaue Diagnose konnte zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gestellt werden. Insbesondere in Ruhephasen (Aufwachen/ Schlafen gehen) vermehrt ES.
Beim und nach dem KH-Aufenthalt ES stark verringert.
Meine AW hat nach dem KH-Aufenthalt ein weiteres Mal VHF angezeigt, welches ich aber ignoriert habe, da weitere Messung mit der AW keine Auffälligkeiten ergaben.

Was ist ihre Einschätzung?

angelika.guth
14.06.2023, 16:03 Uhr

Hallo, das Thema ist zu komplex für eine hinreichende Klärung über diesen Kanal. Die Diagnose einer Myokarditis ist eine MRT Diagnose, wenn das MRT unauffällig frage ich mich, wo dann doch die Diagnose einer Myokarditis her kam. Das ist etwas seltsam. Die Messwerte mit einer EF von 50% und einem LVEDD v 5.2 cm sind noch normal. HF zw 40 und 65 dürfen Sie als Sportler im LZEKG haben. Ein erhöhtes Infarktrisiko ergibt sich aus den Befunden nicht. Wenn Ihr Vater einen frühen Infarkt hatte, schaut man sich die Blutfette an. Die können erblich bedingt erhöht sein, wenn das so ist, würde ich ein CT (nicht MRT) der Herzkranzgefäße machen, um das Risiko für einen Infarkt in der Zukunft abschätzen zu können und je nach Ergebnis entscheidend, ob eine vorbeugende Therapie erforderlich ist. Wenn eine Herzmuskelentzündung tatsächlich gesichert ist (MRT?) sollten sie sich für einen gewisse Zeit (Rücksprache Kardiologe) nicht so stark belasten, damit das Ganze in Ruhe abheilen kann, was in den allermeisten Fällen so ist. Nur ganz selten macht eine Herzmuskelentzündung mit erhaltener Pumpleistung auf Dauer Beschwerden. Die EF, die mit 50% beschrieben ist, liegt übrigens noch im (unteren) Normbereich. Wir sehen das bei sportlich aktiven Patienten sehr oft.

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