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Hinterwandinfarkt

Autor
Datum
Xana
20.10.2021, 13:24 Uhr

Ich lag 3 Tage wegen einer gynäkologischen Operation (unter Vollnarkose) im Krankenhaus. Heute beim Entlassungsgespräch sagte mir der Arzt, dass im EKG ein Hinterwandinfarkt zu sehen gewesen wäre und dass ich es demnächst beim Kardiologen abklären lassen sollte. Das war für mich heute ein ziemlicher Schock und wurde auch bisher noch nicht diagnostiziert. Ich konnte mich auch nicht an irgendwelche Beschwerden bezüglich eines Infarktes erinnern. Ich im April diesen Jahres war ich wegen erhöhter Blutdruck-Werte beim Kardiologen. Im EKG war kein Infarkt zu erkennen, beim Ultraschall wurde eine Mitral- und Aortenklappeninsuffizienz, jeweils 1. Grades festgestellt. Im Juni und Juli bekam ich jeweils eine Corona-Impfung und am 12.10.2021 eine Grippeimpfung. Am Tag nach der Grippeimpfung hatte ich starke Nackenschmerzen, Schmerzen bis in den rechten Arm, rechten Oberkörper und ein bissel Bauchschmerzen. Die Einstichstelle war reizlos und nicht geschwollen. Die Schmerzen hielten ca. 4 Tage an und waren dann wieder weg. Ich schob die Beschwerden auf die Nebenwirkung der Grippeimpfung oder auch auf einen Muskelkater. In der Zeit von der kardiologischen Untersuchung im April bis zur Grippeimpfung hatte ich keine Beschwerden, welche ich mit einem Herzinfarkt in Verbindung bringen könnte. Meine Fragen nun:
1. Könnten die Symptome nach der Grippeimpfung ein Herzinfarkt gewesen sein?
2. Wenn der Herzinfarkt wirklich erst am 13.10.21, also vor 8 Tagen gewesen sein sollte, ist dieser anhand von Blutwerten noch nachzuweisen?
3. Kann noch eine Sofort-Therapie erfolgen, um Langzeitfolgen zu verhindern? (habe heute nach meiner Krankenhausentlassung versucht, einen Termin beim Kardiologen zu bekommen, leider)
4. Kann der Herzinfarkt durch die Grippeimpfung oder auch in Verbindung mit der Corona-Impfung ausgelöst worden sein.

Freundliche Grüße und vielen Dank im Voraus
Xana

Dr. med. Heribert Brück
22.10.2021, 12:46 Uhr

Sehr geehrte Frau Xana,

es ist nicht selten, dass es im EKG gelegentlich so aussieht, als ob der Patient schon einmal einen Infarkt hatte, gerade beim Hinterwand ist das nicht selten. Wenn Sie bisher keine Beschwerden hatten und eine kardiologische Untersuchung im April in Ordnung war, sollten Sie sich zunächst einmal keine Sorgen machen. Vielleicht kann man das aktuelle EKG mit dem Vor-EKG vergleichen und damit löst sich schon alles auf, ansonsten sollte noch einmal eine kardiologische Kontrolle erfolgen. Dass die Corona-Impfung die Ursache ist, für die EKG-Veränderungen oder einen Infarkt, ist eher unwahrscheinlich.

Herzliche Grüße
Dr. Heribert Brück

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