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hoher Blutdruck nach Coronainfektion

Autor
Datum
Bergsteigerin
11.01.2021, 22:44 Uhr

Hallo,

ich bin 37 Jahre, sehr sportlich, schlank und gesund. Mein Blutdruck wurde immer als niedrig bezeichnet. Ohne Kaffee kam ich gar nicht auf Touren.
Aktuell habe ich nach einer "milden" Coronainfektion, die 7 Wochen zurückliegt, erhöhten Blutdruck (häusliche Messung am Oberarm liegt bei 160 zu 110, 148 zu 104 etc.). Damit gehen Herzrasen, Kopfschmerzen und Sehstörungen einher. Nachts wache ich auf, weil ich den Puls/Herzschlag im gesamten Körper spüre. Vor allem im Liegen spüre ein Picksen bzw. eine Schwere in der Herzgegend.

Ärztlich bin ich NICHT wirklich untersucht worden. Es wurde beim Hausarzt lediglich der Blutdruck gemessen und war dort 146 zu 102. Mir wurden Blutdrucksenker verschrieben. Seitdem geht es besser. Aber wirklich gut geht es mir nicht. Von dem gesundheitlichen Zustand von vor 2 Monaten bin weit entfernt. Arbeiten funktioniert nicht auf dem gewohnten Niveau. Kaffee oder wenig Schlaf erzeugen extremes Herzrasen.

Was soll ich tun? Der Hausarzt bagatellisiert die Beschwerden. Weitere Untersuchungen sind hier nicht geplant. Einen Kardiologentermin habe ich erst in 5 Wochen. Sollte ich diese Zeitspanne abwarten oder wäre es ratsam früher ein Krankenhaus aufzusuchen?

Dr. med. Heribert Brück
14.01.2021, 19:32 Uhr

Sehr geehrte Frau Bergsteigerin,

welche körperliche Störungen durch oder nach einer Coronainfektion auftreten können ist letztlich noch nicht vollständig untersucht.
Wir wissen jedoch, dass jede Stressreaktion - und ein Infekt ist für den Körper eine Stressreaktion - zu einer Blutdruckerhöhung führen kann. Somit ist nicht auszuschließen, dass der Infekt auch bei Ihnen zu dem Bluthochdruck geführt hat.

Bei den von Ihnen geschilderten Beschwerden müsste jedoch auch insbesondere eine Schilddrüsenfunktionsstörung ausgeschlossen werden, dies ist zunächst durch einen einfachen Bluttest möglich.

Eine medikamentöse Behandlung ist ja bereits eingeleitet, bis zur vollen Wirkung der Medikamente kann es aber bis zu vier Wochen dauern; evtl. sind deshalb zu Beginn bei weiter bestehenden Beschwerden auch höher Dosen oder eine Kombinationsbehandlung erforderlich.

Sprechen Sie doch noch einmal mit Ihrem Hausarzt.

Herzliche Grüße
Dr. Heribert Brück

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