Das Expert:innen-Forum
Hoher Puls
Hallo,
Mein Name ist Natalie, ich bin 21 Jahre alt und mach nicht sehr viel Sport. Bis vor 5 Monaten, davor unregelmäßiges Krafttraining.
Kommen wir mal langsam zu meinem Problem, und zwar war ich nach einer massiven Stress Situation (Verdacht auf MS, dass ganze ging 4 Monate und ich war am Ende.) im Krankenhaus wegen Brustschmerzen und Atemnot.
Dort stellte man fest das mein Ruhepuls im Krankenhaus bei 100 lag und gab mir bisoprolol 1.25 (eine morgens, eine abends) daraufhin folgte Röntgen der Lunge. langzeit ekg, Herz Ultraschall und Blutabnahme, was alles aber unauffällig ist.
Schilddrüse war okay.
Röntgen steht: Ganz diskrete epiphrenische Auszipflungen am ehesten Linksseitig. Die Zwerchfell…… sind ansonsten gut abgrenzbar.
Im Bericht stand Neigung zur Sinustachykardie, und empfohlene kurz Therapie mit Bisoprolol.
Da ich sie aber nicht vertrug riet mir mein Hausarzt davon ab, und wir setzen sie auch ab.
Nun habe ich einen Puls im normalen gehen von 120-130 und schnellen gehen 130-140 aber fühle mich auch sehr ausgenockt. Kurzatmig usw.
Abends hab ich das Problem kaum da liegt mein Puls im sitzen bei 70-80 manchmal sogar 65-70.
Im laufen dann nur noch 115-120
Blutdruck immer niedrig 90/58 zb.
Beim aufstehen pendelt er einmal hoch dann krieg ich ein Druck im Kopf und er pendelt bei 90-110 ein.
Schellong hab ich selber gemacht, und ergab von 80 einmal hoch auf 125 und dann pendelt er sich bei 90-110 ein.
Nun bin ich ratlos…
Lg.
Hallo Natalie.marija,
danke für Ihre Anfrage - und entschuldigen Sie bitte meine späte Antwort.
Sie schreiben, dass die eingehende Untersuchung inklusive EKG, Echokardiografie und Labor unauffällig war, inklusive der Schilddrüsenwerte. Der Röntgenbefund hat mit Ihrer Sinustachykardie nichts zu tun.
Bitte prüfen Sie noch einmal bzw. fragen Ihren Hausarzt, ob auch der Eisenhaushalt gut untersucht worden ist, ein Eisenmangel ist bei jungen Frauen eine häufige Mitursache.
Der schnelle Herzschlag scheint ja durchaus situationsabhängig zu sein, zB. wenn er abends praktisch normal wird.
Das spricht gegen eine organische Ursache. Ich vermute am ehesten eine Mischung einerseits aus Stress wie von Ihnen beschrieben, den Sie offensichtlich noch nicht bewältigt haben; andererseits besteht ja auch ein Konditionsmangel körperlicherseits, der die Tachykardie-Neigung durchaus begünstigt.
Neben der genannten Kontrolle der Laborwerte möchte ich Ihnen insbesondere Maßnahmen der Stressbewältigung nahelegen, an erster Stelle Ausdauersport, aber auch Hobbys, Meditation, Musik etc.
Ich bin sicher, dass sich das Phänomen innerhalb der nächsten Monate verlieren wird.
Ihnen gute Besserung, viele Grüße
Dr. Peter Zündorf, Hannover