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Long QT

Autor
Datum
Selina1
27.03.2021, 16:27 Uhr

Einen schönen guten Tag,

im Januar hatte ich - parallel zu einem fiebrigen Infekt - plötzlich zum ersten Mal Vorhofflattern (140 Schläge / Minute). Im Krankenhaus nach Gabe von Betablockern ging der Rhythmus noch in der Nach in den normalen Sinus zurück. Sowohl die Klinik als auch die Kardiologin meinten, das Vorhofflattern sei "viral getriggert" - denn mein Herz ist gesund nach Stressechokardiographie.

Zum ersten Mal in meinem Leben zeigte sich im EKG ein Long QT von 482ms. Ich hatte nie Probleme und auch in der Familie gibt es keine Anzeichen dafür. Hatte in jungen Jahren auch Wettkampfsport gemacht.

2019 hatte ich sogar 4 Monate lang Amineurin genommen und keine Beschwerden. In den letzten zwei Jahren wurden viele EKGs gemacht und nie war etwas zu erkennen.

Meine Kardiologin und meine Hausärztin meinten, das kommt öfter vor und ich solle aufpassen, welche Medikamente ich nehme. Betablocker nehme ich ja zur Zeit sowieso. Es klang sehr harmlos bei beiden.

Ich hatte das Thema Gentest angesprochen doch beide hielten es nicht für erforderlich. Macht es trotzdem Sinn und wer kann diesen Test machen wenn die Ärzte es nicht als erforderlich ansehen?

Ich bin weiblich und 57 Jahre alt.

Dr. med. Karl-Friedrich Schmitz
29.03.2021, 18:13 Uhr

Sehr geehrte Nutzerin dieses Forums,
zunächst vielen Dank für Ihre Anfrage. Ich kann die Einschätzung ihrer behandelnden Ärztin und ihrer behandelnden Kardiologin eigentlich nur teilen. Auch ich würde einen Gentest für nicht indiziert halten. Die von Ihnen geschilderte Vorgeschichte einschließlich der Familiengeschichte lässt nicht an ein genetisch bedingtes Long QT Syndrom denken. Die Gendiagnostik würde daher keine aussagekräftigen Befunde zeigen. Tatsächlich würde auch ich Medikamente in Zukunft vermeiden, welche die QT-Dauer verlängern. Ansonsten befinden sie sich ja offensichtlich in regelmäßiger Kontrolle.
In der Hoffnung, Ihnen mit diesen Angaben gedient zu haben
mit freundlichem Gruß
Karl Friedrich Schmitz

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