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Thrombus im Herzen

Autor
Datum
s.k.
16.10.2014, 07:00 Uhr

guten tag,

ich leide seit 2 Wochen unter permanentem Vorhofflimmern. Ich bin 43 Jahre alt, gut eingestellter Diabetiker mit gut eingestelltem bluthochdruck.es wurde nun eine Überfunktion der Schilddrüse festgestellt. Ich bin seit 3 Tagen im Krankenhaus. Beim schluckultraschall wurde gestern ein 1cmgroser Thrombus entdeckt, was die kardioversionjetzt leider ausschließt .ich bekomme jetzt Heparin spritzen und Schilddrüsen Medikamente ,welche den Herzschlag wieder regulieren sollen. Nach einer Magenspiegelung soll ebenfalls Marcumar gegeben werden. nun meine Frage:

wäre es nicht sinnvoller erst den Thrombus zu entfernen, anstatt des Vorhofflimmerns? ich habe Angst das der Thrombus sich löst sobald das Herz wieder normal schlaegt.ich bin auf normaler Station ,ohne ueberwachung,da alle ueberwachungsbetten belegt sind.es wird lediglich morgens ein 10 sek.ekg geschrieben. ich habe 3 Kinder und bin die "ernaehrerin"der Familie. Ich mache mir Sorgen, das ich es ggf. nachts im Schlaf nicht merken koennte,wenn das Herz wieder in Rhythmus kommt und sich ggf. der Thrombus löst? sollte ich mich verlegen lassen, oder ist das das normale Procedere?

lieben dank

Dr. med. Heribert Brück
16.10.2014, 11:29 Uhr

Sehr geehrte Frau Kleinen,

eine Überfunktion der Schilddrüse führt nicht selten zu einem Vorhofflimmern. Vorhofflimmern wiederum kann zur Thrombusbildung im Herzen führen, besonders häufig bei einer Schilddrüsenüberfunktion. In einem solchen Fall leitet man eine sogenannte Antikoagulationsbehandlung (Hapern, Marcumar) ein, um eine weitere Thrombusbildung zu verhindern. Der bereits bestehende Thrombus verfestigt sich und stellt dann keine Gefahr mehr dar. Erst nachdem der Thrombus sich verfestigt hat, wird man eine Kardioversion vornehmen, weil eine Elektrokardioversion sehr wohl dazu führen könnte, dass sich Teile des Thrombus lösen. Ein spontanes Umspringen in einen normalen Rhythmus birgt diese Gefahr jedoch nicht, da der Vorhof nicht sofort wieder ganz normal pumpt. Eine Entfernung des Thrombus wäre ja nur operativ möglich, das Risiko wäre dabei ungleich höher, als bei dem konservativen (d.h. abwartenden) Vorgehen. Das von Ihnen geschilderte Vorgehen entspricht somit dem normalen Procedere und den Empfehlungen der Fachgesellschaften.

Ich hoffe dass ich Ihre Befürchtungen damit etwas entkräften konnte und wünsche Ihnen, dass es Ihnen bald wieder besser geht.

Herzliche Grüße
Dr. Heribert Brück

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