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Vorhofflimmern

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Datum
F.S.
31.08.2018, 11:33 Uhr

<p style="background-image: initial; background-position: initial; background-size: initial; background-repeat: initial; background-attachment: initial; background-origin: initial; background-clip: initial;">Hallo zusammen,
vielen Dank das es hier die Möglichkeit gibt seine Fragen stellen zu können. Ich bin Anfang 50 und hatte vor 2 Monaten mein erstes VHF welches nach 4 Stunden von alleine wieder in den Sinus gegangen ist. Zum Anfang war die Angst vor dem nächsten Anfall doch sehr groß.
Ich war beim Kardiologen und ich habe eine leichte Herzwandverdickung durch meinen jahrelangen Bluthochdruck. Dieser ist jetzt optimal (10mg Ramipril und 2,5 mg Biso) mit Durchschnittswerten von 120/80 eingestellt.
Kann sich hier eine Herzwandverdickung auch wieder zurückbilden und ist es eigentlich ausreichend nur einen Betablocker bei VHF zu nehmen? Besteht da nicht die Gefahr, dass das Herz auf Dauer geschädigt wird?
Der Auslöser für mein VHF kann sicher der Bluthochdruck sein den ich jetzt im Griff habe. Auch habe ich bis jetzt 10% meines Gewichtes verloren, so dass mein HB1c (Prädiabetes) unter 6,0 gefallen ist und auch meine Schlafapnoe fast weg ist.
Ich habe also meine Risikofaktoren minimiert :-)
Meine Hoffnung ist ja die Studie LEGACY die besagt, dass man durch Gewichtsabnahme und moderatem Ausdauersport ein erneutes VHF verhindern kann.
Können Sie mir hierzu etwas Genaueres sagen oder bedeutet einmal VHF immer VHF?
Gibt es hier Erfahrungswerte mit welcher Wahrscheinlichkeit und in welchen Abständen ein Rezidiv auftreten könnte?
Gibt es sonst noch Möglichkeiten die man selbst gegen das VHF in „Angriff“ nehmen kann?
Vielen Dank.

Dr. med. Heribert Brück
02.09.2018, 18:50 Uhr

Sehr geehrter Herr F.,

Sie sind ja offensichtlich schon sehr gut zum Thema Vorhofflimmern informiert und haben schon die richtigen Konsequenzen gezogen.
Eine Herzwandverdickung kann sich bei korrekter Blutdruckeinstellung auch wieder zurückbilden, hierzu trägt Ramipril sicher mehr bei als der Betablocker.
Dieser stabilisiert eher den Rhythmus und begrenzt die Herzfrequenz, so dass sich die Einnahme vorrangig daran ausrichtet.
Wie Sie schon schreiben, führt moderater Ausdauersport und eine Gewichtsreduktion bei Übergewicht dazu, dass Vorhofflimmern seltener auftritt.
Nach einem erstmaligen Auftreten von Vorhofflimmern kann es verschieden lange dauern, bis es erneut zu einer Phase mit Vorhofflimmern kommt. Dies ist individuell sehr unterschiedlich und hängt natürlich davon ab, wie man die Ursachen dafür in den Griff bekommt. Es ist auch nicht zwingend, dass es erneut auftritt.
Ebenfalls einen schützenden Effekt haben der Verzicht auf übermäßigen Alkoholgenuss (auch hier reagiert jeder Körper anders) und ein ausreichend hoher Kaliumspiegel. Kalium sollte bei einer Neigung zu Vorhofflimmern im oberen Normbereich liegen (nahe bei 5 mmol/l), dies kann man durch kaliumreiche Ernährung oder gegebenenfalls durch eine Kaliumgabe erreichen.

Herzliche Grüße
Dr. Heribert Brück

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