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3 Ablationen gemacht

Autor
Datum
Tom1312
09.08.2023, 19:38 Uhr

Hallo Team,
bin 53, männlich, normal sportlich, 180cm, 85Kg.
2017 hatte ich Vorhofflimmern mit 140 Puls. Daraufhin wurde eine Kryoablation durchgeführt und alles war ok.
Dann September 2023 Verschluss der rechten Beinaterien, da Thromben am Herz waren und sich Teile davon zum Bein gelöst haben. Vorhofflattern mit 140 Puls wurde auch festgestellt, das ich aber nicht merkte.
Elektroschock war nicht möglich, da sich sonst vielleicht noch mehr Thromben gelöst hätten. Also wurde nur Bein operiert und mit Medikamenten der Puls auf 90-100 mit Vorhofflattern eingestellt und ich wurde aus der Klinik entlassen. Wegen nicht vertragen von Amiodaron wurde dies im Januar 2023 abgesetzt.
Im April dann wieder Puls dauerhaft 140, Vorhofflattern, verschiedene Medikamente versucht über Kardiologe ohne Erfolg. Dann Ende April wieder Ablation. Und Elektroschock. 4 Wochen war alles ok, dann wieder umgesprungen wie oben beschrieben. Wieder mit Medikamenten versucht, kein Erfolg, also Elektroschock.
Nach 4 Wochen dann wieder umgesprungen, diesmal Vorhofflimmern mit 140 Puls. Wieder Medikamente ohne Erfolg, wieder Elektroschock.
Ein paar Wochen später hatte ich dann eine Re-Ablation (obwohl Sinus und Puls ok, aber sicherlich bald wieder alles umspringt) die deutlich unangenehmer war als die anderen Ablationen.
7 Std. nach OP wieder auf Vorhofflimmern und Puls 140 umgesprungen, also Elektroschock. 3Tage nach Entlassung wieder umgesprungen. Was kann ich noch tun? Gruß Tom

Dr. med. Peter Zündorf
11.08.2023, 01:13 Uhr

Hallo Tom1312,

danke für Ihre Anfrage.
Etwas verwirrend: September 2023 liegt in der Zukunft, vermutlich meinen Sie 2022?
Sie scheinen mit 2 unterschiedlichen, wenn auch verwandten Entitäten zu tun zu haben: Vorhofflimmern und Vorhofflattern.
Wurde bezüglich des Vorhofflatterns schon einmal eine Isthmusablation durchgeführt? Das ist eine andere Methode als die Kryoablation des Vorhofflimmerns und speziell für Vorhofflattern konzipiert, mit einer sehr großen Erfolgsrate.
Aus meiner Sicht sollte das Vorhofflattern nach Möglichkeit sicher beseitigt werden.
Das Vorhofflimmern ist offenbar bei Ihnen sehr hartnäckig und nicht dauerhaft zu unterdrücken. Ich würde nicht mehr dagegen ankämpfen, sondern seine Frequenz auf ein normales Maß einstellen, z.B. 60-80/min.
Dazu aber bitte kein Amiodaron einsetzen, wenn andere Medikamente auch effektiv sind. Amiodaron kann sehr schwerwiegende Nebenwirkungen haben und wird von Ihnen ja auch offenbar nicht gut vertragen.
Besser wäre der Einsatz von Betablockern, Digitalis und/oder Verapamil zur Frequenzkontrolle.
Eine Überfunktion der Schilddrüse wurde sicher bereits ausgeschlossen, nicht wahr?

Viel Erfolg und viele Grüße

Dr. Peter Zündorf, Hannover

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