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Bisoprolol 2.5 mg ausschleichen - Nebenwirkungen

Autor
Datum
Herzi
15.06.2023, 22:37 Uhr

Guten Tag,
bin männlich - Rentner - 74 - eine Zeitlang (im Rahmen von 2 x jhrl. Routine Checks nach ganz leichtem Schlaganfall vor 6 Jahren - dann ASS 100 auf Dauer) sollte ich aufgrund eines Langzeit Blutdruck-Tests 24 Std. (wo öfters mal der obere Wert mal über 140 - unterer Wert maximal 80 - meistens 70 lag) Bisoprolol 2.5 mg nehmen...Habe ich auch gemacht, aber erst als 3. Mittel nachdem ich irgendwie die anderen Produkte wie Candesartan usw. nicht so vertragen habe....Irgendwie kam dann bei einer weiteren Untersuchung und Test das Signal es mehr bei Bedarf zu nehmen, aber das wirkte gar nicht und jetzt nehme ich es seit 14/20 Tagen morgens wieder regelmäßig...da öfters zu Hause - aber nicht permanent - der Wert wieder über 140 ging...
Seit einiger Zeit nehmen aber eigenartige Gelenkschmerzen zu wie Ischiasschmerzen im Rücken zu den Hüften Beinen ausstrahlend oder Muskelschmerzen - nicht permanent sondern in Schüben - das hatte ich ohne das Blutdruckmittel nicht - Allerdings habe ich mal vor ca. 6 Wochen - + nach ca. 4 Jahren (incl. Corona - bin im Vorjahr April 1 x heftig positiv gewesen - Mindestimpfungen erhalten) erstmalig einfach nur so spontan solange die Luft ging gebolzt und Fußball gespielt. Bin dabei 1x ausgerutscht und drehend gefallen...Habe aber die geschilderten Beschwerden danach noch nicht gespürt....
Jetzt möchte ich mal das Bisoprolol absetzen...Kann ich es einfach weglassen oder nochmal halbierend reduzieren? Wie lange ...? Danke für eine Antwort

Prof. Dr. med. Thomas Klingenheben
16.06.2023, 09:07 Uhr

Guten Tag,
2 Kommentare zur Ihrer Problematik.
Erstens:
Es ist überhaupt keine gute Idee, über das Absetzen von Kreislaufmedikamenten unter dem Aspekt extrem hypothetischer Nebenwirkungen nachzudenken, bevor die doch recht eindeutig orthopädischen Symptome nicht durch einen entsprechenden Facharzt hinreichend abgeklärt worden sind - hier muss doch ziemlich klar erstmal der Verdacht auf eine veritable Wirbelsäulenproblematik geäußert und auch ausgeräumt werden!
Zweitens:
Sollte sich aus welchen Gründen auch immer die Notwendigkeit eines Absetzens von Betablockern ergeben, so muss dieses extrem langsam über mindestens 2 Wochen unter schrittweiser Dosisreduktion erfolgen, da sonst ein sehr unangenehmes "Betablocker-Entzugssyndrom" auftreten kann. Ein Absetzen von Kreislaufmedikamenten sollte grundsätzlich nie ohne Rücksprache mit dem behandelnden Internisten oder Kardiologen erfolgen.
mfG
T. Klingenheben

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