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Extrasystolen, 28 Jahre. M.

Autor
Datum
Dustin28
06.08.2023, 22:47 Uhr

Seht geehrte Damen und Herren,

Zu meiner Person vorweg,
ich schätze mich selber als sehr Ängstlich ein und nehme die Zeichen meines Körpers sehr deutlich war aber auf eine ungesunde Art und Weise. Jedes noch so kleine Zucken wird meinerseits als unheilbare Krankheit identifiziert.
Vor drei Jahren habe ich meine Mutter an Krebs verloren und mein Vater hat sich nur einen Monat danach das Leben genommen.
Mit Beginn der Krebserkrankung habe ich Panikattacken.
Seit April vergangenen Jahres leide ich an sporadisch auftretenden Extrasystolen.
Zu diesem Zeitpunkt habe ich eine Führungsposition angetreten.
Seitdem ersten Ereigniss habe ich zwei LZ-EKG machen lassen. Bei dem ersten wurde zusätzlich Blut abgenommen.
Das EKG als auch die Laborwerte seien ohne Befund.
Dadurch war ich vorerst beruhigt, bis die ES wieder auftraten.
Bei dem darauf folgendem EKG konnte mein Hausarzt diese feststellen. Mir wurde telefonisch mitgeteilt, dass keine zu langen Aussetzer vorhanden seien und auch die Häufigkeit sei zu vernachlässigen. Meine Frage ob ein Kardiologe hinzugezogen werden müsse wurde verneint.
Ich habe trotzdem ein Termin gemacht, leider liegt dieser erst im kommendem Jahr.
Nun treten die Extasystolen wieder häufiger auf. Ob bei Belastung oder in Ruhe verspüre ich diese immer wieder.
Ich habe keinerlei Beschwerden bis auf Panik die mich dadurch immer überkommt.
Meine Frage an Sie lautet daher,
kann ich beruhigt auf meinen Termin warten oder raten Sie mir eine erneute Abklärung.

Dr. med. Jürgen Fritsch
07.08.2023, 12:06 Uhr

Vielen Dank für Ihre Frage. Sie leiden an einem häufigen Problem. Bei Neigung zu einer Angststörung, können schon geringe Symptome zu einer ausgeprägten Beeinträchtigung führen. Nach dem, was Sie beschrieben haben, werden die Extrasystolen vermutlich harmlos sein. Das ist aber auch erst definitiv geklärt, wenn das Herz ausreichend gut untersucht wurde. Eine Vorstellung beim Kardiologen zur Durchführung einer Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiographie) und ggf. auch eine Belastungsuntersuchung sollten also schon durchgeführt werden. Fragen Sie Ihren Hausarzt mal, ob der Sie nicht als sogenannten Hausarztvermittlungsfall früher bei einem Kardiologen unterbringen kann. Die Wartezeit bis zum nächsten Jahr wäre für Sie ja psychologisch einfach sehr belastend.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. Jürgen Fritsch
Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie
Psychotherapie, Sportmedizin

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