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Herzrasen

Autor
Datum
Melli
26.06.2023, 15:36 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren, ich weiblich, 40 Jahre alt, habe oftmals anfallsartiges Herzrasen. Es kommt aus dem nichts und endet meist nach wenigen Sekunden wieder. In dieser kurzen Zeit bin ich jedoch wie benommen, mir wird schlecht und ich muss zur Toilette (kein Harndrang, sondern Stuhldrang). Ich bekomme es wirklich mit der Angst zu tun. Sinustachykardien bei Pulswerten von 180 sind ebenfalks bekannt. EKG, Ultraschall und elektrophysiologische Untersuchung waren bis auf die festgestellten erhöhten Pulswerte in Ordnung. Neulich hatte ich allerdings 1 Std. lang einen Puls von 177. Wieder Übelkeit, Stuhldrang, Zittern, Blässe. Mir ging es echt schlecht. Wie kann ich in solch einer Situation selber den Puls schnellstmöglich senken? Habe schon viel versucht (frische Luft, kalte Umschläge, durch Strohhalm kaltes Wasser trinken, Atemübungen), was nichts gebracht hat. Habe dann den Rettungsdienst angefordert, aber die haben mir kein Medikament verabreicht und nur ein EKG geschrieben. Medikamente nehme ich nicht, bin normalgewichtig, trinke kein Alkohol, keine Zigaretten. Blutdruck niedrig, Blutwerte top. Habe auch kein Stress. Jedoch möchte ich ehrlich sein, nach so einem Anfall habe ich richtig Angst und bekomme dann auch schnell Panik.

Dr. med. Karl-Friedrich Schmitz
27.06.2023, 22:25 Uhr

Sehr geehrte Nutzerin dieses Forums,
zunächst vielen Dank für Ihre Anfrage. Sicherlich ist es nicht möglich, aus der Ferne heraus die beschriebenen Symptome zu beurteilen. Ich entnehme aus Ihren Schilderungen, dass Sie bereits umfangreich kardiologisch untersucht worden sind, einschließlich sogar einer elektrophysiologischen Untersuchung und diese keine wesentlich pathologischen Befunde zeigten. Hieraus kann man zumindest schließen, dass eine für Sie bedrohliche Erkrankung des Herzens offensichtlich nicht vorliegt. Dies sollten Sie sich klarmachen, wenn Herzrhythmusstörungen bei Ihnen auftreten. Vielleicht lassen sich durch diese Erkenntnis auch Panikattacken vermeiden. Ansonsten würde ich Sie bitten, die Befunde noch einmal mit ihren behandelnden Ärzten zu besprechen.
In der Hoffnung, Ihnen mit diesen Angaben gedient zu haben
mit freundlichem Gruß
Karl Friedrich Schmitz

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