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Herzthrombus Flug

Autor
Datum
C R
19.10.2022, 03:34 Uhr

Hallo,

Bei mir wurde im April diesen Jahres ein Herzspitzenthrombus links unklarer Herkunft diagnostiziert. Ein durchgeführter Herzkatheter blieb leider ohne Erfolg. Ein im Juni durchgeführter Ultraschall zeigte einen unauffälligen Thrombus.
Eine nächste Kontrolluntersuchung ist erst im Januar.
Der Thrombus soll mittels Pradaxa aufgelöst werden. Dies nehme ich 2x täglich seit April. Bislang allerdings ohne Erfolg.
Meine Frage daher kann ich im Dezember eine Flugreise antreten oder ist das damit verbundene Risiko zu hoch? Für mich persönlich wäre dies enorm wichtig.

Vielen Dank
C. R.

Dr. med. Jürgen Fritsch
19.10.2022, 12:44 Uhr

Vielen Dank für Ihre Anfrage. Die blutverdünnende Therapie stellt keinen Hinderungsgrund für die Flugreise dar. Unklar bleibt die Bedeutung des Thrombus. Die Ursache, warum Sie den haben ist ja ungeklärt und die Therapie schlägt bisher nicht an (wie lange nehmen Sie Pradaxa schon? 4 Wochen muss man mindestens mal abwarten). Da ja auch unklar ist, wie lange Sie den Thrombus dort schon haben, ist auch über die weitere Entwicklung nur zu spekulieren. An und für sich sollte durch die Flugreise nichts Besonderes passieren. Problematisch wäre es nur, wenn bei der Flugreise eine Embolie auftritt und Sie doch zum akuten Notfall werden. Das kann aber niemand vorhersehen oder das Risiko beziffern. Bis Dezember ist ja noch eine Zeitlang hin und man kann mal im Verlauf sehen, wie sich der Thrombus unter der Therapie entwickelt. Wenn der trotz Blutverdünnung fortbesteht, muss man davon ausgehen, dass er fest durchwachsen ist und damit das Risiko für eine Embolie gering ist.
Der Form halber möchte ich darauf hinweisen, dass das Präparat Pradaxa keine offizielle Zulassung zu dieser Therapie hat, es wird aber häufig dafür verwendet.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. Jürgen Fritsch
Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie
Psychotherapie, Sportmedizin

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