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Immer stärker und häufiger auftretendes Herzstolpern

Autor
Datum
FragenderFle
13.02.2023, 16:58 Uhr

Hallo zusammen,
ich (männlich, 35J., keine bekannten Herz/Kreislauferkrankungen) plage mich nun bereits seit über einem Jahr mit Herzstolpern herum. Die Probleme traten vor ca. einem Jahr plötzlich vom einen auf den anderen Tag erstmals ohne ersichtlichen Grund auf und sind seitdem nicht mehr verschwunden. Seitdem habe ich täglich ca. 50 bis 5.000 dieser Stolperer (mal mehr mal weniger intensiv/unangenehm). In Phasen, in denen ca. 10-20 Stolperer pro Minute auftreten, ist es besonders schlimm und wirkt sich dann auch direkt auf den Kreislauf und das allgemeine Befinden aus. Teilweise fühlt es sich dann so an, also ob das Herz nur noch wirr umher donnert. Arbeiten ist dann z.B. kaum mehr möglich. Meistens beginnt das Stolpern nachdem ich etwas gegessen habe (unabhängig von der Menge) und hält dann stundenlang an. An schlimmen Tagen reicht jedoch schon ein kurzer Spaziergang, um das Stolpern auszulösen. Selten kommt es vor, dass das Stolpern mal für 2-3 Tage zwischendurch nicht da ist. Tendenziell nehmen die Stolperer jedoch sowohl in der Intensität, als auch in der Menge immer mehr zu. Ärzte haben mir gesagt, dass dies nur harmlose Extrastyolen seien. Das kann es doch aber nicht sein. Gerade bei der aus meiner Sicht bedenklichen Entwicklung und Menge (immer mehr werdend, kaum bis keine Pausen). Wie schätzen sie meinen Fall und meine Entwicklung ein? Und gibt es vor allem noch Möglichkeiten, doch irgendwas dagegen zu unternehmen? Viele Grüße

angelika.guth
14.02.2023, 12:07 Uhr

Hallo, in erster Linie muss eine strukturelle Herzerkrankung mittels Ultraschall ausgeschlossen werden. Sofern die Herzstruktur in Ordnung ist, sind Extrasystolen tatsächlich in aller Regel harmlos, können aber sehr nerven. Neben einem niedrig dosierten Betablocker kann ein Kalium-/Magnesium-Präparat hilfreich sein. Sollten die Extraschläge dennoch anhalten und sehr nerven besteht auch die Möglichkeit, die Stelle am Herzen zu veröden, wo sie entstehen. Voraussetzung wäre, dass die Extrasystolie nicht spontan verschwindet und ca 10000 Extras pro 24 h vorliegen. Dazu kann Sie ein Kardiologe vor Ort sicher beraten. Es ist ausserdem sicherzustellen, dass keine Schilddrüsenfunktionsstörung vorliegt, die die Extrasystolie begünstigt (kann im Labor festgestellt werden).

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