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Herzneurose - Angst vor VT

Autor
Datum
Loki
30.05.2023, 01:45 Uhr

Sehr geehrtes Expertenteam

ich (w, 35, 170cm, 54kg) leide seit dem 12 LJ an einer Herzneurose und bin seither jedes Jahr beim Kardiologen (immer mit EKG Belastung/Ruhe/24h und Echo). Ich gelte als herzgesund. Mit 16 J. trat zum ersten Mal ein anfallsweises Herzrasen auf (Verdacht AVNRT, plötzlicher Beginn, hohe Frequenz, Sekunden bis einmal 20 Minuten). Arzt riet wegen der Seltenheit von Ablation eher ab. Die Herzneurose jedoch verschlimmerte sich mit den Jahren schleichend. Im 24/EKG (vier Stück im letzten halben Jahr) zeigen sich meist ziemlich genau 11 einzelne Extrasystolen (9 SVES, 2 VES), doch jede davon triggert massive Panik. Seit 2018 nehme ich deswegen Carvedilol, anfangs mit subjektiver Besserung. Nun habe ich seit einem Jahr folgendes Problem: Manchmal spüre ich etwas, was sich wie eine Salve anfühlt (noch nie dokumentiert) und da ich leider selbst aus dem medizinischen Bereich komme, fängt dann gleich eine Denkspirale an (VES in Salven und bald kommt die VT?). Passend dazu erlebe ich ein Phänomen, was mir unglaublich Angst macht. Aus dem Nichts heraus scheint das Herz plötzlich für 5-10 Herzaktionen komplett asynchron zu rumpeln, pendelt sich dann etwas regelmäßiger ein, wobei es aber "flatterig" schlägt (ich empfinde dabei Todesangst) und geht dann nach 10-20 Sekunden langsam wieder in einen Rhythmus über, der sich normal und nicht flatterig anfühlt. Kardiologe glaubt absolut nicht, dass es VTs sind, dies ist aber leider meine größte Sorge. Was kann ich tun?

Dr. med. Jürgen Fritsch
30.05.2023, 12:36 Uhr

Vielen Dank für Ihre Anfrage. Sie könnten versuchen eine solche Episode mit einem sogenannten Eventrecorder zu dokumentieren. Dafür eignet sich zum Beispiel auch eine Smartwatch. Viele dieser Uhren haben eine hervorragende EKG Funktion und sind oftmals hilfreich um die symptomatische Episode genau zu dokumentieren.
Unabhängig davon steht natürlich auch die Behandlung ihrer Herzneurose im Vordergrund.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. med. Jürgen Fritsch
Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie
Psychotherapie, Sportmedizin

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