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Umgang mit stark symptomatischen VES
Guten Tag,
es scheint als Reihe ich mich in die Gruppe von Symptomatischen ES ein. Es gab immer Mal wieder Momente wo 1 oder auch 2 ES am Tag bemerkt wurden. Jegliches EKG war natürlich immer in Ordnung bei diesem geringen auftreten. Seit 3 Monaten fühlte ich mich nachmittags sehr schlapp und nicht gut und merkte auch immer ein paar Extrasystolen aber wirklich nur eine Handvoll. LZ EKG 24h mit 0 Extrasystolen durchgeführt. Und dann kam Tag X letzten Montag. Samstag noch 10km joggen, Sonntag Spinning und Montag morgen um 11 ging es los mit Extrasystolen. Mittels 1 Kanal EKG wurden in 10 Stunden 227 VES aufgezeichnet. Am Dienstag mit einem offiziellen LZ beim Kardiologen dann 167 in 24h. Alles VES und jede VES ist stark Symptomatisch für mich und sehr unangenehmen. Das Auffällige ist das die ES nur bei Belastung auftreten. Aufstehen / Trinken / Essen / Treppen sowie jegliche Sportliche Aktivität erzeugt Extrasystolen. Ab einer Herzfrequenz von 120 ist es bereits unerträglich und zwingt mich bei Sport zum Abbruch. Seit Dienstag nehme ich 2.5mg bisoprolol ohne wirklichen Effekt. Ich habe über viele ähnliche Fälle gelesen aber das die ES nur bei Belastung und kaum in Ruhe auftreten beunruhigen mich etwas. Desweiteren das sie so stark symptomatisch sind. Vor 3 Wochen (bevor die ES permanent unter Last auftraten) wurde ein Echo (unauffällig) und ein BL EKG gemacht (damals noch ohne ES) bis auf 2-3 bei hoher Wattzahl. Ich bin gerade etwas hilflos was die nächsten Schritte angeht.
Hallo electric90,
danke für Ihre Anfrage.
Offenbar leiden Sie unter häufigen und insbesondere unter Belastung auftretenden Extraschlägen, die Sie sehr beunruhigen. Das Gute ist, dass eine eingehende kardiologische Untersuchung inklusive Echo und Belastungs-EKG nach Ihren Angaben noch vor kurzem unauffällig gewesen ist und Sie in diesem Zusammenhang nicht unter begleitenden Beeinträchtigungen des Kreislaufs oder gar Bewusstlosigkeiten leiden. Offenbar sind Sie auch körperlich gut belastbar.
Falls noch nicht geschehen, empfehle ich eine Kontrolle der Laborwerte inklusive der Schilddrüsenwerte; insbesondere Störungen beim Kalium oder bei der Schilddrüse können das Auftreten von Extrasystolen deutlich begünstigen.
Außerdem empfehle ich Ihnen, mit Ihren Ärzten über eine höhere Bisoprolol-Dosis zu sprechen, 2,5 mg sind ja fast homöopathisch für viele Patienten. Aus meiner Sicht ist Bisoprolol durchaus geeignet, in vielen Fällen diese Art von Extrasystolie deutlich abzumildern oder gar zu beseitigen. Bis 10 mg kann man eine deutliche Zunahme des Bisoprolol-Effektes erwarten.
Nach meiner Einschätzung ist Ihr Problem nicht gefährlich, siehe Einleitung. Aus der Ferne kann man das aber nur sehr eingeschränkt beurteilen. Jedenfalls ist das Ausmaß der gefühlten Symptomatik einer Extrasystolie KEIN Anhalt für ihre eventuelle Gefährlichkeit.
Ich hoffe, Ihnen hiermit schon etwas weitergeholfen zu haben, und wünsche Ihnen baldige Beruhigung und gute Besserung.
Viele Grüße
Dr. Peter Zündorf