Das Expert:innen-Forum

Wiederkehrend Schmerzen im Brustbereich (nach Katheterablation)

Autor
Datum
RiekeD
24.04.2023, 17:19 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren,
bei mir wurden 2019 Herzrhythmusstörungen entdeckt, vermutlich nach einer Herzmuskelentzündung ca. 2002. Bei der letzten jährlichen Kontrolle hat der Kardiologe zur Ablation geraten, da die Störungen mehr und die Herzleistungen (ca. 30.000 VES/24h) wohl langsam weniger wurde. Anfang März wurde die Ablation gemacht; beim anschließenden Langzeit-EKG waren nur noch 16 VES erkennbar. Ich wurde bereits am Folgeabend beschwerdefrei entlassen. Am nächsten Tag haben bei der Arbeit Schmerzen im linken Brustbereich eingesetzt. Mal mehr, mal weniger. Zwei Tage später bin ich zum Hausarzt um zu erfragen, ob das noch normal nach der Ablation ist. Beim Ruhe-EKG sei ein Herzinfarkt angezeigt worden, aber ich hätte nicht ausgesehen, als ob ich einen Infarkt gehabt hätte... Zur Sicherheit war ich im HKZ; diverse Untersuchungen (Ruhe-EKG, Ultraschall, Röntgen Thorax, CT Aorta; 2malige Blutabnahme. Troponin anfangs: 76 pg/ml, eine Stunde später 75 seien o.B. gewesen; der Troponinwert sei nach dortiger Einschätzung aufgrund Ablation vier Tage zuvor erhöht.
Dennoch bin ich verunsichert aufgrund der Aussage des Hausarztes und des hohen Troponin-Wertes. weiterhin habe ich immer mal wieder Schmerzen im linken Brustbereich (wie eine Kralle in der gesamten Brust; zweimalig hat es in den linken Innenarm bis zur Hand ausgestrahlt).

Kann sich das EKG irren? Kann Troponin nach Ablation so hoch sein? Sind Schmerzen nach Ablation normal?

Vielen Dank!

Hypochonder ich?

Dr. med. Jürgen Fritsch
26.04.2023, 14:31 Uhr

Durch die Ablation entstehen ja kleine Verletzungen im Herz. Dadurch ist das Troponin erhöht und es entstehen evtl. auch die Beschwerden. Das bleibt aber ein bisschen spekulativ. Manchmal haben sich die Patienten während der Prozedur auch nur verlegen und die Schmerzen sind muskulär bedingt quasi durch Verspannung. Warten Sie mal ein paar Tage ab, dann sollte es sich eigentlich bessern und ja, im EKG kann das schon mal aussehen wie ein Infarkt, ist aber doch keiner.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. Jürgen Fritsch
Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie
Psychotherapie, Sportmedizin

Haftungsausschluss: Der Inhalt dieses Forums spiegelt die Meinung der registrierten Teilnehmer wider. Die Initiatoren und Kooperationspartner der Initiative Herzbewusst übernehmen für diese Inhalte keine Haftung auf Unterlassung, Schadensersatz etc. und erklären ausdrücklich, dass diese Informationen nicht die Auffassung der Initiatoren und Kooperationspartner der Initiative Herzbewusst wiedergeben.